Arbeitslosigkeit: Wieder ein neuer Rekord
- Wednesday, 1. April 2009 @ 12:46
In Wien hatten im März 73.600 Personen keinen Job - zugleich müssen 22.974 Menschen in Wien "Weiterbildungskurse" absolvieren.
Willkommen bei KPÖ Wien (Alte Website - Archiv seit Ende 2021)
In Wien hatten im März 73.600 Personen keinen Job - zugleich müssen 22.974 Menschen in Wien "Weiterbildungskurse" absolvieren.
Und am 29. Juli 2008 erklärte Häupl laut ORF-On: "Er ist gegen Gratis-Kindergärten und für eine Schulpflicht ab fünf Jahren".
Doch laut seriösen Berechnungen fehlen in Wien schon jetzt mindestens 1.000 Kindergarten-PädagogInnen. Wie die SPÖ diesen Personalmangel rasch beheben will, ist unklar. Ebenfalls erst weisen muss sich, wie die unbefriedigende Raumsituation in vielen Kindergärten gelöst werden soll. Zudem ist ja davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen ansteigen wird.
Die Arbeitslosenquote liegt damit nach nationaler Berechnungsmethode 8,3 Prozent. AMS-Chef Krop sagt laut ORF-On: "Besorgniserregend ist das Gleichbleiben der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat. Üblicherweise sinkt im Laufe des Februars saisonbedingt die Arbeitslosigkeit im Jahresverlauf schon wieder".
Susanne Empacher, Bezirksrätin der KPÖ und stv.-Landessprecherin der KPÖ-Wien, zu den jüngsten Zahlen: "Durch eine sofortige Arbeitszeitverkürzung - wir fordern bekanntlich 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich - könnte das große Problem der Arbeitslosigkeit bekämpft werden. Doch davon will der Sozialminister, die bis vor kurzem noch ÖGB-Chef war, leider nichts wissen."
Empacher fordert zudem eine "kräftige Erhöhung des Arbeitslosengeldes und der Notstandshilfe" und eine "ernsthafte Debatte über ein bedingungsloses Grundeinkommen. Statt 2,7 Mrd. an die Erste Bank quasi zu verschenken, muss der Reichtum zu jenen umverteilt werden, die diesen mit ihrer Hand- oder Kopfarbeit schaffen."
KPÖ-Landessprecher Zach: "Österreich hat die längste reale Wochen-Arbeitszeit in der EU. Durch eine sofortige Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich könnte der Arbeitslosigkeit effektiv entgegen getreten werden. Zudem, da Menschen nicht mit leeren Brieftaschen konfrontiert wären, hätte die Arbeitszeitverkürzung positive Auswirkugnen auf die inländische Nachfrage nach Gütern des täglichen Lebens - damit würde also auch die Inlandsnachfrage gestärkt und den Krisentendenzen der sehr exportorientierten Wirtschaft würde entgegen gewirkt."
Susanne Empacher, stellvertretende Landessprecherin, ergänzt: "Aufgrund der gestiegenen Produktivität ist solch eine radikale Maßnahme gerechtfertigt und auch realisierbar. Ergänzt werden kann der Kampf gegen Erwerbsarbeitslosigkeit durch öffentliche Beschäftigungsprojekte und eine aktive Arbeitsmarktpolitik."
Die KPÖ kritisiert, dass Österreich mit 55 Prozent eine der niedrigsten Nettoersatzraten Europas hat – in Deutschland liegt die Nettoersatzrate bei Arbeitslosigkeit bei 60 %, im EU-Durchschnitt bei rund 70 %. Konsequenz des niedrigen Arbeitslosengeldes ist eine sehr hohe Armutsgefährdung der Erwerbsarbeitslosen.
Dann, in den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts, meinten gar manche Sozialdemokraten das Gerede von der kapitalistischen Klassengesellschaft gehöre der "dunklen Vergangenheit" an.
2008 versteigt sich nun die SPÖ-Gemeinderätin und Vorsitzende des Wiener Sozialausschusses Marianne Klicka zur Aussage, "Man könne Armut nicht abschaffen, sonder nur lindern".
Was - abgesehen von traurigen Fakten, für welche die SPÖ auch in Wien steht - kann den Verfall sozialdemokratischer Politik besser illustrieren als diese beschämende Aussage?
Infos zu Parteigruppen in Wien
Die KPÖ ist eine gesamtösterreichische, demokratische, feministische, internationalistische, auf freiwilliger Mitgliedschaft beruhende Partei.
Du willst Mitglied werden? Das freut uns sehr. Kontaktier uns ganz einfach per E-Mail.
Sie wollen spenden? Auch das freut uns. Unsere Daten: Emfänger: KPÖ-Wien, BAWAG-Konto, BIC: BAWAATWW; IBAN: AT151400003410665297