Johann Gudenus, Klubobmann der Wiener FPÖ, stellte gestern klar, dass
die FPÖ "auf jeden Fall" für die Beibehaltung der Gymnasien eintritt - dieses Nein zur Gesamtschule
ist jedoch ein klares Ja zur Elitenbildung, wobei die Selektion von Kindern, die auch sehr stark vom
sozialökonomischen Background der Eltern abhängig ist, laut ÖVP und FPÖ weiterhin im Alter von 9,5 Jahren erfolgen soll.
Zudem, so Gudenus, könnte
die Einführung einer "mittleren Reife" (einer Art Zwischenmatura mit 14) "ein sinnvoller Beitrag zur Aufwertung
der Hauptschulen sein". Gudenus argumentiert all diesen reaktionären Quatsch mit der "Wahlfreiheit", die erhalten
bleiben müsse.
Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien: "Der sozialökonomische Status der Eltern hat einen starken
Einfluss auf die Bildungswahl - dies ist erwiesen und statistisch belegt.
71% der Kinder in Armut besuchen die Hauptschule/KMS, nur 29% das Gymnasium - so sieht die Wahlfreiheit in der Realität aus.
SchülerInnen mit ungünstigen Eingangsvoraussetzungen werden durch diese frühe Weichenstellung zudem nochmals bestraft und
diskriminiert,
denn die frühe Trennung nach Schulformen
hat nachweislich negative Effekte auf das Lernverhalten und die Leistungen der SchülerInnen. Zudem werden durch
die frühe Trennung der SchülerInnen nach unterschiedlichen Schulformen soziale Zuschreibungen einzementiert."
Zach weiters: "Soweit mir bekannt gibt es keine einzige Studie, die belegt, dass österreichische AHS-Abgänger klüger,
gebildeter oder gar wissensdurstiger sind als finnische oder britische Gesamtschulabgänger. Zugleich zeigen
verschiedene Untersuchungen, u.a. die PISA-Tests, immer wieder eindrucksvoll, dass das jetztige österreichische Bildungssystem
auf der ganzen Linie versagt."
Zum Thema siehe auch PISA, PISA, PISA