Gestern demonstrierten, je nach Quelle,
tausend bis zweitausend ÄrztInnen in Wien gegen die Reduktion von Dienstposten im KAV und für Reformen im Gesundheitswesen, welche sowohl die Interessen der ÄrztInnen und des sonstigen Gesundheitspersonals wie auch die Interessen der PatientInnen berücksichtigen.
SPÖ-Gesundheitsstadträtin Wehsely versuchte sich noch vor der Demonstration in einer Opfer-Täter Umkehr und meinte, die Ärzte würden an der „Eskalationsschraube“ drehen - PatientInnen würden damit verunsichert. "Das ist eine Art und Weise, die durch nichts zu rechtfertigen ist“, so Wehsely, die den ÄrztInnen unterstellte das Motto laute: „Hauptsache, es gibt Aufruhr.“
Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien: "Nicht die ÄrztInnen und die anderen im
Gesundheitsbereich tätigen Menschen sind für die Probleme, die immer größer werden, verantwortlich,
sondern die Stadtregierung."
Zach weiters: "Der Versuch der SPÖ die Situation schön zu reden, ist erbärmlich. Wehsely soll einfach
mal erklären und vorrechnen, wie es möglich sein soll die Versorgung auf dem jetztigen Niveau, welches ohnedies schon
kaum erträglich ist, aufrecht zu erhalten, wenn die Arbeitszeit der ÄrztInnen aufgrund
einer EU-Vorgabe massiv gekürzt
werden muss, wenn zugleich
Personaleinsparungen von rund 10 % im KAV-Bereich geplant sind und wenn Wien
zudem jährlich um 20.000 Menschen wächst. Und da rede ich jetzt noch gar nicht davon,
dass es auch im Bereich der niedergelassenen Ärzte zu keiner
Aufstockung kommen soll und dass auch im Bereich der PflegehelferInnen nicht an eine
Personalaufstockung gedacht wird."
Zum Thema siehe auch Ein Arbeitstag im Leben einer Turnusärztin
Foto-Credit: Ärztekammer für Wien/ Stefan Seelig