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Venezuela vor der Wahl

  • Friday, 24. November 2006 @ 11:34
„Der Mensch ist der Protagonist, die zentrale Gestalt, in der neuen Verfassung, die Präsident Hugo Chávez in seiner ersten Amtsperiode unter Einbeziehung aller Bevölkerungsschichten entwickelt hat“, erklärte Dr. Miriam García de Pérez, Geschäftsträgerin der Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela in Wien, jüngst in einem überaus fundierten Vortrag des Forum International der KPÖ. Wie weit die Veränderungen, die sich daraus für die Bevölkerung Venezuelas ergeben haben, von dieser auch akzeptiert und als Verbesserung ihrer eigenen Lebensumstände eingestuft werden, wird sich am 3. Dezember erweisen, wenn sich Präsident Chávez der Wiederwahl stellt.

Dr. Miriam García wies vor allem darauf hin, dass viele dringende Probleme des Landes sehr schnell angegangen werden mussten und dafür die sogenannten ‚misiones’, Sozialprogramme mit großer Reichweite, ins Leben gerufen wurden, mit den besonderen Schwerpunkten Bildung, Gesundheit sowie berufliche Aus- und Fortbildung speziell für die in Armenvierteln und schwer zugänglichen Gebieten lebenden Menschen, aber auch Programme im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Dabei nannte sie beachtliche Zahlen, etwa was die Alphabetisierungskampagne betrifft – die gemeinsam mit kubanischen Fachkräften durchgeführt wird –, oder was die gesundheitliche Grundversorgung, die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und die Schaffung von Wohnraum betrifft.

Im besonderen ging Dr. Miriam García auch auf die Frage der partizipativen Demokratie ein, wie sie in Venezuela heute geübt wird, die Einbeziehung der Menschen in die Entscheidungsprozesse, wie ja auch die Verfassung durch eine Volksabstimmung bestätigt wurde, die Kontrollfunktion, die der Bevölkerung zukommt, sowie die Förderung traditionell ausgegrenzter Bevölkerungsgruppen einschließlich der indigenen Bevölkerung.

In einem weiteren Schwerpunkt ihres Vortrages legte die Geschäftsträgerin der Botschaft sehr anschaulich die Unterschiede zwischen der von den USA forcierten Freihandelszone ALCA und dem von Venezuela propagierten gemeinsamen südamerikanischen Wirtschaftsraum ALBA (Bolivarische Alternative für Amerika) dar, wobei in letzterem auch so entscheidende Fragen wie der Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung, die Bewahrung der Umwelt und ein Ausgleich der Asymmetrie zwischen den reicheren und ärmeren Ländern beinhaltet sind.

Vom Forum International der KPÖ werden monatlich Vorträge zu aktuelle Fragen der Weltpolitik im Kulturcafe 7stern in Wien veranstaltet.