Friday, 24. November 2006 @ 11:34
Dr. Miriam García wies vor allem darauf hin, dass viele dringende Probleme des Landes sehr schnell angegangen werden mussten und dafür die sogenannten ‚misiones’, Sozialprogramme mit großer Reichweite, ins Leben gerufen wurden, mit den besonderen Schwerpunkten Bildung, Gesundheit sowie berufliche Aus- und Fortbildung speziell für die in Armenvierteln und schwer zugänglichen Gebieten lebenden Menschen, aber auch Programme im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Dabei nannte sie beachtliche Zahlen, etwa was die Alphabetisierungskampagne betrifft – die gemeinsam mit kubanischen Fachkräften durchgeführt wird –, oder was die gesundheitliche Grundversorgung, die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und die Schaffung von Wohnraum betrifft.
Im besonderen ging Dr. Miriam García auch auf die Frage der partizipativen Demokratie ein, wie sie in Venezuela heute geübt wird, die Einbeziehung der Menschen in die Entscheidungsprozesse, wie ja auch die Verfassung durch eine Volksabstimmung bestätigt wurde, die Kontrollfunktion, die der Bevölkerung zukommt, sowie die Förderung traditionell ausgegrenzter Bevölkerungsgruppen einschließlich der indigenen Bevölkerung.
In einem weiteren Schwerpunkt ihres Vortrages legte die Geschäftsträgerin der Botschaft sehr anschaulich die Unterschiede zwischen der von den USA forcierten Freihandelszone ALCA und dem von Venezuela propagierten gemeinsamen südamerikanischen Wirtschaftsraum ALBA (Bolivarische Alternative für Amerika) dar, wobei in letzterem auch so entscheidende Fragen wie der Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung, die Bewahrung der Umwelt und ein Ausgleich der Asymmetrie zwischen den reicheren und ärmeren Ländern beinhaltet sind.
Vom Forum International der KPÖ werden monatlich Vorträge zu aktuelle Fragen der Weltpolitik im Kulturcafe 7stern in Wien veranstaltet.