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Wochenend-Lockdown: Lösung oder Vollholler?

  • Wednesday, 10. February 2021 @ 15:57
Man kann bezüglich der Sinnhaftigkeit von Lockdowns vorzüglich streiten und dementsprechend diverse relevante und nicht-relevante Studien oder Meinungsvorschläge teilen. Was allerdings ein Sittenbild unseres Systems darstellt, ist der Vorschlag eines sogenannten Wochenend-Lockdowns.

Während die meisten Menschen der systemischen Grundversorgung nicht in Home-Office gehen können und daher weiter mit Infektionsrisiko unter der Woche hackeln müssen, sollen sie dann am Wochenende still und brav daheim sitzen und ja keine Kontakte haben.

Diesen Vorschlag eines „sozialdemokratischen“ Gesundheitsstadtrates Hack(l?)er können wir nur eines entgegensetzen: strikte Ablehnung. Denn gerade in und am Weg zu der Lohnarbeit ist man den meisten Ansteckungsrisken durch oft fehlenden Abstand ausgesetzt. Trotzdem sollen also alle unter der Woche freie „Urstände“ feiern, was eh nur die können, die sich von der Lohnarbeit kapitalbedingt freispielen, und am Wochenende herrscht Quarantäne? Was soll der Blödsinn?

Man kann über diesen Unsinn eigentlich gar nicht diskutieren. Wir brauchen nicht einfach willkürliche spezifische Lockdowns, die eher noch die Verbreitung fördern, denn eindämmen. Stattdessen gilt es, die Lohnarbeit zu verringern bis zum geht nicht mehr. Und vor allem eines: die Gesundheitsinfrastruktur stärken und die dementsprechende Forschung extrem fördern. Impfungen so bald als möglich für alle und vermehrte Forschung an Medikamenten zur Vorbeugung der CoVid-Lungenschädigung.

Notiz an Herrn Hacker: gerade wird wieder kund, dass der WiGev - ehemals KAV - es nicht einmal schafft, genug Impfungen für alle Beschäftigten, die am Bett tätig sind, zu erreichen, wobei Verwaltungspersonal oft sogar vorgezogen wurde. Ist das der Grund für ihren Wochenend-Lockdown-Vorschlag?

Der Text wurde von einer Person verfasst, die im Gesundheits- und Krankenpflegedienst tätig ist. Der Autor/die Autorin möchte lieber anonym bleiben.