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Wird Yusuf Tas abgeschoben?

  • Friday, 12. July 2013 @ 14:54
Rund 80 Freunde, Bekannte und politische AktivistInnen demonstrierten heute vor der Justizanstalt Josefstadt für die Freilassung von Yusuf Tas, der seit 26. Juni inhaftiert ist.

Die Geschichte in Kurzfassung: Am 26. Juni 2013 wurden in Österreich - unter Anleitung und im Auftrage der deutschen Polizei - mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei wurde Yusuf Tas, der aufgrund religiöser Verfolgung in der Türkei seit 20 Jahren in Österreich lebt, festgenommen.

Laut Medienberichten wird Tas u.a. vorgeworfen ein "gefährlicher politischer Islamist" zu sein, was an Dummheit nicht zu überbieten ist, da Tas ein ausgewiesener Antifaschist und Sozialist ist. Der Wiener KPÖ-Landessprecher, Didi Zach, bezeichnete die Verhaftung schon vor einigen Tagen "als unglaublichen politischen Skandal, der zeigt, dass wir um die in der Verfassung verbrieften demokratischen Rechte kämpfen müssen."

Zach war heute auch bei der Solidaritätskundgebung vor der Jusitzanstalt, wo über die Auslieferung von Tas nach Deutschland verhandelt wurde, anwesend. In einer kurzen Rede äußerte Zach die Hoffnung, dass sich der österreichische Rechtsstaat doch an seine "eigenen Vorgaben" hält und Tas nicht nach Deutschland ausliefert, weil er ebendort aufgrund der Gesetzeslage nicht mit einem fairen Prozess rechnen kann.

Die Verhandlung endete negativ für Yusuf. Doch noch kann Einspruch gegen die Entscheidung des österreichischen Gerichts erhoben werden - was die Rechtsanwälte von Yusuf auch tun werden.

Ps.: In Deutschland im Zusammenhang mit den Razzien verhafteten Personen wird unter anderem zur Last gelegt, dass Sie Tickets für ein Konzert der bekannten türkischen Musikgruppe "Grup Yorum" verkauft hätten sowie sich an 1. Mai Aktionen beteiligt hätten.