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Über betrügerische Vermieter, leistbares Wohnen und warum Organizing wichtig ist

  • Friday, 7. May 2021 @ 08:46
Betrügerischen Vermietern auf der Spur: Warum wir Junge Linke Wien die SOKO Miete-Kampagne starten

Eine aktuelle Studie der TU Wien hat bestätigt, was wir schon länger selbst spüren: Wohnen ist in Wien viel zu teuer und kaum noch leistbar. Für einen durchschnittlich verdienenden Haushalt ist nur noch ein Fünftel der Wohnungen im privaten Wohnungsmarkt im leistbaren Bereich.

Betrügerische Vermieter bereichern sich an diesen illegal hohen Mieten. So liegt der Durchschnittsmietzins im Wiener Altbau bei 10,20€/m2, erlaubt sind aber ohne Zuschläge nur 5,81€/m2. Dieser Mietendeckel ist für andere europäische Großstädte ein Vorbild - wird bei uns aber kaum befolgt. Bei befristeten Verträgen zahlen die Wiener Altbaumieter:innen jährlich ingesamt 140 Million € zu viel! Die Politik sieht den Machenschaften der Vermieter nur zu. Deshalb nehmen wir das selbst in die Hand: die SOKO Miete ermittelt!

Die Linke weiß zu wenig über die Lebens- und Wohnsituation der Menschen

Diesen Mai werden wir im Gespräch mit tausenden Mieter:innen herausfinden, wie die Wohnsituation der Menschen wirklich ist. In Favoriten, Ottakring und der Brigittenau klopfen wir dafür an 5000 Haustüren. Wir knüpfen dabei erste Kontakte mit Mieter:innen, ermitteln, welche Probleme es gibt und bieten die unmittelbare Möglichkeit, an ihrer Lösung mitzuarbeiten. Menschen können sich direkt einbringen oder zu einem Beratungsgespräch kommen.

Außerdem werden wir mit Presse- und Social Media-Arbeit medial bekannt machen, was Junge Linke fordern, um das Leben von Mieter:innen in Wien zu verbessern. Wir machen Medienaktionen in den Bezirken, drehen Videos und ermöglichen Menschen auch, sich online an der SOKO Miete zu beteiligen.

Wir organisieren uns als Mieter:innen, denn gemeinsam können wir viel verändern!

Wir können viel verändern, wenn wir wissen, wo wir ansetzen müssen.

Mit der SOKO Miete-Kampagne, die am 8. Mai startet und drei Wochen dauert schaffen wir uns eine organisatorische Grundlage zum Thema Wohnen und beginnen die erste Phase eines längeren Organizing-Projektes mit Mieter:innen in Wien. Die SOKO Miete ermittelt im Mai die Probleme der 220.000 Altbaumieter:innen in Wien. Im Sommer und Herbst wollen wir dann in kleineren Projekten weiter daran arbeiten, uns eine Basis aufzubauen, um uns als Mieter:innen langfristig zu organisieren.

Mit Organizing warten wir nicht darauf, dass die Menschen zu uns kommen, sondern wir suchen uns aktiv Verbündete. Denn gemeinsam können wir als Mieter:innen Druck aufbauen und uns günstigere Mieten erkämpfen. Der Kampf für leistbares Wohnen hilft uns nicht nur unmittelbar, sondern stärkt die Linke auch für zukünftige Kämpfe. Wir freuen uns über deine Unterstützung – entweder durch deine persönliche Mithilfe oder mit einer Fördermitgliedschaft: http://jungelinke.at/foerdermitgliedschaft

Julia Prassl ist Sprecherin der Jungen Linken Wien