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Stadt Wien würdigt Kommunistin: Gemeindebau in Alsergrund nach Friedl Dicker-Brandeis benannt

  • Saturday, 22. October 2016 @ 17:21
Wien (OTS) - Friedericke „Friedl“ Dicker-Brandeis war eine Wiener Innenarchitektin und Malerin, der es Anfang des letzten Jahrhunderts gelang, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen. Nach ihrer Deportation ins Ghetto Theresienstadt, wo sie Kindern mit Zeichenunterricht Überlebenshilfe bot, wurde die Jüdin 1944 in Auschwitz-Birkenau ermordet. Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und die Bezirksvorsteherin des 9. Wiener Gemeindebezirks, Martina Malyar, gedachten ihrer Persönlichkeit bei der Benennung des Gemeindebaus Althanstraße 33 in Friedl Dicker-Brandeis-Hof.****

„Wir setzen hier ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung. Trotz emanzipationsfeindlichem Hintergrund vermochte es Friedl Dicker-Brandeis Talent und Können erfolgreich in die Praxis umzusetzen. Das verdient unbedingt Anerkennung!“, ging Stadtrat Ludwig auf die schwierigen Rahmenbedingungen für Frauen bei der Berufsausübung Anfang des 20. Jahrhunderts ein. „Gleichzeitig dient uns ihr Schicksal – die barbarische Ermordung in Auschwitz-Birkenau – als Mahnung, kontinuierlich den hohen Wert unserer Demokratie zu betonen und alles Mögliche zu unternehmen, dass faschistischen Tendenzen schon von Beginn an entschieden und vehement entgegengetreten wird“, sprach er die Notwendigkeit steter Bildungs- und Erinnerungsarbeit an. „Ich freue mich sehr darüber, dass zum ersten Mal in der Geschichte des 9. Bezirks ein Gemeindebau nach einer Frau benannt wird. Einer jüdischen Innenarchitektin, die mit nur 46 Jahren Opfer des Holocaust wurde“, betonte die Alsergrunder Bezirksvorsteherin Martina Malyar beim Festakt am Mittwoch.

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Wikipedia Infos zu Friedl Dicker-Brandeis