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Sexuelle Gewalt in Österreich

  • Wednesday, 4. January 2017 @ 14:45
Das Boulevard-Blatt Österreich berichtete gestern am Cover über Sex-Attacken zu Silvester in Innsbruck, Salzburg, Graz und Wien.

Im Bericht dazu wird ausgeführt, dass in Innsbruck die Täter "südländischen Typs" waren - teilweise bärtig. Weiters wird dargelegt, dass in Salzburg ein "verdächtiger, betrunkener Afghane" festgenommen wurde und in Graz "zwei Ausländer" eine 26jährige betatschten.

So weit so schlecht. Festzuhalten ist , dass sexuelle Gewalt ganz sicher kein Kavaliersdelikt ist und jeder einzelne Fall von sexueller Gewalt ein Gewaltakt zu viel ist.

Aber könnten Medien - wobei vom mit unseren Steuergeldern finanzierten Radau-Blatt Österreich dies wohl eher kaum zu erwarten ist - nicht auch anders und jenseits eines konkreten Anlassfalls über dieses wichtige Thema berichten?

Eine Schlagzeile, die sicherlich 1x pro Woche auf jedem Zeitungs-Cover in ganz Österreich kundgetan werden könnte, wäre: "75 von 100 Frauen in Österreich erfahren sexuelle Belästigung. Jede 3 Frau ist mit sexueller Gewalt konfrontiert"

Auch folgende Schlagzeile wäre sinnvoll, um zu notwendigen Verhaltensänderungen zu kommen: "Sexuelle Gewalt - die Täter sind fast ausschließlich Männer" Oder aber: "Sexuelle Gewalt - der Platz des Verbrechens ist fast immer die Wohnung oder der Arbeitsplatz"

Oder aber: "Pro Tag gibt es in Österreich 7 Anzeigen wegen Vergewaltigung und sexueller Übergriffe - In rund 80 Prozent der Fällen sind die Täter die Partner oder Ex-Partner, Freunde/Bekannte, Nachbarn"

Oder aber: "3 Anzeigen wegen Vergewaltigung pro Tag - Untersuchungen zeigen, dass die tatsächliche Zahl von Vergewaltigungen mindestens 10 Mal so hoch sein dürfte"

Alle Zahlen sind der Site http://www.frauennotrufe.at/cms/image...er2014.pdf entnommen - die Zahlen basieren auf der 2011 veröffentlichten Studie „Österreichische Prävalenzstudie zur Gewalt an Frauen und Männern“, die vom Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend durchgeführt wurde bzw. auf den Daten des Bundesministeriums für Justiz.