Willkommen bei KPÖ Wien Tuesday, 28. December 2021 @ 18:46

Mehr als 130.000 Menschen sind in Wien ohne Erwerbsarbeit

  • Monday, 3. November 2014 @ 12:29
"Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Oktober 2014 im Jahresvergleich um 15,2 Prozent auf 102.901 gestiegen", so heute das AMS-Wien. Zusätzlich, so wird kundgetan, befinden sich in Wien 31.687 Menschen in Schulungen.

In der Warenproduktion, so weiters, ist die Arbeitslosigkeit um 8,7 Prozent gestiegen, in Hotellerie und Gastronomie um 12,4 Prozent, im Einzelhandel um 14,7 Prozent und im Bau um 16,8 Prozent. Erfreulich wäre aber, so das AMS, dass im Vormonat um 9,4 Prozent mehr offene Stellen gemeldet wurden als im Oktober 2013.

Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien: "Die Zahlen zeigen wie notwendig öffentliche Beschäftigungsinitiativen, insbesondere im Bereich der Kinderbetreuung, der Bildung, erneuerbarer Energie, des sozialen Wohnbaus und der Pflege sind. Zugleich müßte den politisch Verantwortlichen und dem ÖGB jedoch bald mal klar werden, dass Vollbeschäftigung wie wir sie kannten, basierend auf einer Wachstumsideologie, die sich nur an begrenzt aussagekräftigen volkswirtschaftlichen Indikatoren orientierte und die unsere natürlichen Lebensgrundlagen untergräbt und vernichtet, mittelfristig weder erreichbar noch erstrebenswert ist." Es gelte, so Zach, eine radikale Arbeitszeitverkürzung, die aufgrund der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft ohnehin leicht machbar ist, umzusetzen sowie die Lebensarbeitszeit zu verkürzen. Zudem, damit die Inlandsnachfrage gestärkt wird, brauche es einen gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro die Stunde, eine deutliche Erhöhung des Arbeitslosengeldes und die jährliche Anpassung der Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung sowie der Notstands- und Sozialhilfe und der bedarfsorientierten Mindestsicherung.

Insgesamt, so Zach, müsse "die Politik endlich ernsthaft über die Entkoppelung der sozialen Absicherung von Menschen von der Erwerbsarbeit nachdenken. Ein personenbezogenes, existenzsicherndes, bedingungsloses Grundeinkommen, wie von uns KommunistInnen gefordert, ist machbar, sofern mit der Logik des ständigen Wachstums und der Profitmaximierung, die die Menschen unterjocht und Flora und Fauna zerstört, gebrochen wird."