Willkommen bei KPÖ Wien (Alte Website - Archiv seit Ende 2021)

MACHMA 30! Radikale Arbeitszeitverkürzung jetzt!

  • Friday, 13. August 2021 @ 09:52
Die LINKS-Kampagne „MACHMA 30! – denn wir alle sind mehr wert“ zeigt, dass Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden jetzt schon möglich wäre. Eine Reduktion der Normalarbeit hat viele positive Effekte für uns, für unser Zusammenleben und für unsere
Umwelt.

In einer PETITION an die Stadt Wien fordern wir von der Stadtregierung die schrittweise Einführung der 30-Stunden-Woche für alle 65.000 Beschäftigten. Sie soll als Vorbild voranschreiten, die Arbeitszeit für ihre Mitarbeiter*innen verringern, um damit 20.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen und den Druck auf andere Arbeitgeber*innen erhöhen, dasselbe zu tun.

In 7 Punkten zeigen wir auf, warum die 30-Stunden-Woche wichtig ist.

1) ICH WILL 30
Die Österreicher*innen wollen weniger arbeiten! In einer Umfrage 2020 gaben 51% der unselbständig Beschäftigten an, maximal 30 Stunden pro Woche arbeiten zu wollen (vgl.
karriere.at, 30.05.2021). 2) ANGESTELLTE IN TEILZEITBESCHÄFTIGUNG WOLLEN 30
Eine Mehrheit der beschäftigten Frauen in Österreich arbeitet in Teilzeit, da sie bzw. FLINT* Personen einen Großteil der unbezahlten Care-Arbeiten übernehmen und deshalb vermehrt prekären Verhältnissen und drohender Altersarmut ausgesetzt sind. Die Forderung der 30-Stunden-Woche ist eine feministische Forderung und soll kräftige Gehaltserhöhungen für Teilzeitbeschäftigte bringen.

3) ARBEITER*INNEN IM SOZIAL- UND GESUNDHEITSBEREICH WOLLEN 30
Immer mehr Menschen ziehen sich aus Pflegeberufen zurück, weil sie unter prekären Arbeitsbedingungen zu leiden haben. Die Überlastung durch Arbeitsintensivierung und verschwindende Grenzen von Arbeits- und Freizeit führen zu stressbedingten Erkrankungen wie Burnout, Depressionen und Angststörungen. Eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich kann diesem Negativtrend entgegenwirken!

4) EINE TRANSNATIONALE WELT WILL 30
Wir stimmen mit dem Ansatz der Degrowth-Bewegung (= Postwachstum) überein: Wenn es uns im globalen Norden gelingt, bessere Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu erkämpfen, verringert das den Druck auf Menschen im globalen Süden. Umwelt- und klimaschädliche Produktionen werden heute gerne ausgelagert, um nationale Klimaziele zu erreichen. Eine radikale Arbeitszeitverkürzung ist Teil eines Maßnahmenbündels, um Ressourcenverbrauch und Emissionen zu verringern und allen ein klimafreundliches Leben zu ermöglichen.

5) UNSERE GESUNDHEIT WILL 30
Wir kämpfen für ein besseres Leben für alle. Gesundheit ist kein persönliches Problem. Wenn Arbeit krank macht, geht es nicht um Yogakurse oder Achtsamkeitstraining, sondern um radikale Arbeitszeitverkürzung und eine Gesellschaft, die das Wohl der Menschen und nicht des Kapitals in den Mittelpunkt stellt.

6) WIR WOLLEN 30 – EIN GUTES LEBEN FÜR ALLE
Eine radikale Arbeitszeitverkürzung reicht nicht aus, um ein solidarisches Zusammenleben aller zu ermöglichen. Nichtsdestotrotz kann der Ansatz einer radikalen Arbeitszeitverkürzung zur Überwindung zahlreicher Missstände beitragen: Ungleichverteilung von Arbeit und Reichtum, zur Überwindung des Gender Gaps und rassistischer Segregation am Arbeitsmarkt.

7) WIR KÖNNEN ETWAS ÄNDERN, DAHER – MACHMA 30
Beschränkung des Arbeitstags, jeder Urlaubstag und jede Versicherungsleistung wurden erkämpft. Der Gegensatz von Kapital und Arbeit herrscht auch in neoliberalen Verhältnissen.
Klassenkampf und Klimaschutz können nur zusammen wirken. Den Zugang zu Wohnen, Bildung, ökologischer Mobilität und Gesundheitsversorgung muss ein sozialer Staat für alle
gewährleisten. Zusammen mit sozialen Bewegungen, verbündeten Gewerkschafter*innen und Betriebsrät*innen können wir die Verhältnisse ändern.

Warum die MACHMA 30! Forderung eine feministisch, ökologisch, gewerkschaftlich und historisch wichtige Forderung ist, kannst du in den LINKSTalks auf YouTube nachsehen!

Unterstütze unsere Petition!
… elektronisch via Handy-Signatur unter: http://www.wien.gv.at/petition/online/
… auf Papier bei MACHMA 30!-Veranstaltungen und LINKS-Treffen

Informationen zur „MACHMA 30!“- Kampagne findest du unter:
www.links-wien.at
http://www.facebook.com/linkswien
http://www.instagram.com/linkswien

Roja Ratzinger ist LINKS-Aktivistin und Bezirksrätin in Rudolfsheim-Fünfhaus.