Willkommen bei KPÖ Wien (Alte Website - Archiv seit Ende 2021)

Leopoldstadt: SPÖ, ÖVP und FPÖ schieben das Thema öffentliche Toiletten auf die lange Bank

  • Friday, 12. March 2021 @ 12:09
Die Bezirks-SPÖ im zweiten Bezirk hat gemeinsam mit der ÖVP und der FPÖ beschlossen, das Thema öffentliche Toiletten am Donaukanal auf die lange Bank zu schieben.

In der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung 1020 haben LINKS
-KPÖ Wien
-Wien anders
Bezirksrät*innen Sophie Apfler und Josef Iraschko den Antrag eingebracht, am Donaukanal ausreichend öffentliche Toilettenanlagen aufzustellen. Der Standard berichtete.

Was machen der Bezirksvorsteher Alex Nikolai und seine SPÖ? Sie weist die Sache gemeinsam mit der ÖVP und der FPÖ der Bezirksentwicklungskommission zu. Die MA48 würde ja Klo-Container aufstellen, allerdings bleibt unklar wie viele und wann genau. Außerdem geht er davon aus, dass die Gastronomie bald wieder aufsperren wird:

Es wäre ja in Ordnung, dass sie Geld fürs Klo verlangen würden. Man müsste die Unternehmen ja auch verstehen, man könne ja nicht verlangen, dass sie Aufgaben der Stadt übernehmen müssen. Aber es wird Gespräche geben! Mit wem? Mit den nicht-kommerziellen Akteur*innen wie die Gemeinschaftsgärten? Mit den Nutzer*innen, also den tausenden Wiener*innen, für die der Donaukanal einer der wichtigsten Naherholungsgebiete im städtischen Raum ist? Nein, natürlich nicht. Gespräche gibt es nur mit der Gastro.

Wovon auszugehen ist:

Es wird auch diesen Frühling und Sommer zu wenig kostenfreie Toiletten am Donaukanal geben. Ob es genderneutrale geben wird, steht in den Sternen.

Auch im zweiten Jahr der Pandemie werden die Stadt und der Bezirk mehr auf die Bedürfnisse der Schicki-Micki-Gastronomie schauen als auf jene der Wiener*innen. Das passt zur Donaukanal-Strategie der Stadtregierung, wo immer mehr öffentlicher Raum verpachtet, eingezäunt und kommerzialisiert wird.

Ach ja, die nächste Sitzung der Bezirksentwicklungskommission ist übrigens am 15. April. Also, wer dringend muss, für den heißt es: Bitte warten! Bis dahin 40 Euro Strafe wegen "Anstandsverletzung" wegen Urinieren neben dem verschlossenen Klo.

Klassenkampf von oben, das kann auch die SPÖ.

Für LINKS und unsere Bezirksrät*innen ist klar:

Wir bleiben dran. Weil wir haben von den einen Heisln genug, wir wollen die anderen.