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Kriminalität in Wien: FPÖ-Panikmache trotz gegenteiliger Fakten

  • Friday, 13. March 2015 @ 14:27
Wien-Politik Die Kriminalität in der Stadt habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen - so gestern die FPÖ. Daher, so Strache und Gudenus, benötige Wien eine Sicherheitswacht, ein eigenes Sicherheitsressort sowie eine Sicherheitsdoktrin.

Die etwa 1.000 Mann starke Sicherheitswacht - "ausgestattet mit gleicher Uniform, Schlagstock und Pfefferspray" - könnte, so Strache, z.B. bei Sperrstundenüberschreitungen, Lärmbelästigung oder entlaufenen Tieren zum Einsatz kommen.

Rudi Schicker, Klubchef der SPÖ-Wien, lehnt die von der FPÖ "gebetsmühlenartig geforderte Einführung einer Stadtwache" ab. Schicker forderte den Bund auf, "die versprochenen 1000 PolizistInnen den WienerInnen endlich zur Verfügung zu stellen".

Zudem ist es nicht möglich, "dass Gemeinden im Wirkungsbereich einer Bundespolizeidirektion Wachkörper mit Pfefferspray oder Schlagstöcken bewaffnen. Die von Strache gerühmte Linzer Stadtwache hat meines Wissens weder Pfefferspray, noch Schlagstock. Eine Stadtwache darf also nur das, was jede Bürgerin, jeder Bürger auch darf: Die Polizei rufen", stellt Rudi Schicker in Richtung FPÖ klar.

Übrigens: Ebenfalls gestern veröffentlichte die Landeskriminalpolizeidirektion Wien die neuesten Zahlen zum Thema Kriminalität in Wien. Kernaussage: "Die Gesamtanzahl der angezeigten Delikte ist von 212.566 im Jahr 2013 auf 202.426 im Jahr 2014 zurückgegangen. Dies entspricht einem Rückgang von rund 10.000 Anzeigen (-4,7%)." Unter dem Titel "Entwicklung der Big Five" wird dargelegt:

Die Anzahl der Einbruchsdiebstähle in Wohnungen u. Wohnhäuser hat um 2,3 % auf 8.707 Fälle im Jahr 2014 zugenommen - "im Jahr 2005 betrug die Anzahl der Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser (aber) noch 12.973."

Die Anzahl der Diebstähle von Kraftfahrzeugen ist um 19,7 % zurückgegangen.

Im Bereich der Gewaltkriminalität ist die Anzahl der Anzeigen sowohl bei vorsätzlicher Tötung (inklusive Versuche) als auch bei vorsätzlicher Körperverletzung und bei ausgewählten Sexualdelikten zurückgegangen.

Bei den vollendeten vorsätzlichen Tötungsdelikten gab es mit 9 Fällen im Jahr 2014 die geringste Anzahl seit Jahrzehnten. Wie schon in den letzten Jahren wurde hier auch 2014 eine Aufklärungsquote von 100 % erreicht.

Im Bereich Cybercrime ist die Anzahl der angezeigten Fälle um 35,6 % zurückgegangen. Und im Bereich der Wirtschaftskriminalität gab es einen Rückgang um 14,6 %. Im Bereich Raubdelikte als auch beim Delikt "schwerer Raub" sind ebenfalls Rückgänge zu vermelden.