Willkommen bei KPÖ Wien Tuesday, 28. December 2021 @ 18:46

KPÖ: Kündigungswelle in der Erwachsenenbildung droht - das AMS schafft weitere Arbeitslose

  • Friday, 19. September 2014 @ 11:36
Wien-Politik Trotz des teilweisen Dementi des AMS-Wien, im Kurs- und Weiterbildungsangebot und im Bereich der Deutschkurse für MigrantInnen keine Kürzungen zu planen, wurden - nach Informationen, die der KPÖ vorliegen - bereits von einem in Wien ansässigen Bildungsinstitut 130 TrainerInnen beim AMS-Frühwarnsystem zur Kündigung angemeldet.

“Das könnte erst der Anfang einer Kündigungswelle sein, bei der am Ende bis zu 500 Personen arbeitslos werden könnten, weil das AMS in Wien völlig planlos Geld einsparen möchte. Das AMS Arbeitslose schafft also weitere Arbeitslose statt durch umsichtiges Vorgehen Arbeitslosigkeit zu bekämpfen“, kritisiert der Landessprecher der KPÖ-Wien, Didi Zach.

Zach: “Sicher gibt es viel und berechtigte Kritik an sinnlosen Zwangskursen des AMS.” Doch darf dies – so Zach - nicht dazu führen, dass diejenigen, die „die Ausführenden schlechter Konzepte sind, ihren Kopf hinhalten müssten. Die Hire-and-fire Mentalität der privaten Kursanbieter in der Branche ist inakzeptabel“. Hochqualifizierte TrainerInnen werden, so die Informationen, auch durch den babe-Kollektivvertrag nicht davor geschützt, nach Belieben gekündigt und vielleicht wieder angestellt zu werden. Zach: “Außerdem möchten viele Menschen sicherlich gerne wissen, wo die Gewinne der privaten Kursinstitute der vergangenen Jahre eigentlich hingeflossen sind. Da wurden Millionen Gewinne aus öffentlichen Geldern gemacht, und nur eine erste Ankündigung des AMS reicht schon aus, um gleich 130 MitarbeiterInnen mit Kündigung zu drohen. Warum wurde seitens der Geschäftsführungen nicht für schlechte Zeiten vorgesorgt? Mit der Not der Menschen ohne Arbeit wurden skrupellos Profite gemacht. Und jetzt sollen die TrainerInnen die nächsten Opfer dieses Systems werden.”

Statt im Rasenmäherprinzip Kündigungen zu verursachen, sollte das AMS „auf neue Konzepte in der Erwachsenenbildung drängen, die auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Betroffenen reagieren und sie dabei unterstützt, selbstbestimmt neue Wege zu gehen. `Kursbesuche als Disziplinierung von Menschen ohne Arbeit haben wir aber immer schon strikt abgelehnt!´, denn so etwas ist in der Tat reine Geldverschwendung“, sagt Zach.

Die notwendigen Reformen im AMS-Kursbereich sollten beschäftigungsneutral sein. Um dies sicherzustellen, sei insbesonders auch die Arbeiterkammer gefordert. “Es kann nicht angehen, dass eine ArbeitnehmerInnenvertretung unter angeblichem Spardruck nichts tut, um Arbeitsplätze zu erhalten. Das ist nicht nur fantasielos, sondern auch der einfache Nachvollzug neoliberaler Handlungsmuster.”