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Friedl Krenn ist gestorben

  • Wednesday, 12. December 2012 @ 12:42
Die KPÖ-Wien Friedl Krenn wurde 1923 als Friederike Steiner in Wien-Floridsdorf geboren. Schon früh schließt sie sich dem antifaschistischem Widerstand an.

Die Widerstandsgruppe, in welcher sie tätig war, versorgte Häftlinge heimlich mit Essen und Informationen über den Kriegsverlauf, die sie durch das heimliche Abhören ausländischer Radiomeldungen erlangte. In einigen Fällen konnte sie die Zwangsarbeiter auch vor bevorstehenden Bombenangriffen warnen. Kurz vor Kriegsende wurden Angehörige der Gruppe denunziert, Friedl Steiner konnte sich aber der Verhaftung entziehen.
Nach der Befreiung lernte sie ihren späteren Mann Franz Krenn kennen – Februarkämpfer, Freiwilliger im Spanischen Bürgerkrieg, 1942 monatelang im Polizeigefangenenhaus an der Rossauer Lände inhaftiert, schließlich zu einer Strafeinheit der Deutschen Wehrmacht einberufen und beim ersten Einsatz desertiert.

Nach der Geburt ihrer beiden Töchter begann Friedl Krenn 1955 für den KZ-Verband zu arbeiten, für den sie auch nach ihrer Pensionierung weiter tätig war – bis zum Oktober 2010, also insgesamt fast 55 Jahre.

Begonnen hatte sie als Schreibkraft für den Landesverband Wien. 1983 wurde sie nach dem Tod den jahrelangen Generalsekretärs Erich Fein zur Leitenden Sekretärin des Landesverbandes Wien und des Bundesverbandes gewählt. Zwei Jahre später erhielt sie das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich.

Als die führende Funktionärin des KZ-Verband über fast drei Jahrzehnte war es Friedl Krenn, obwohl Mitglied der KPÖ, ein ganz besonderes Anliegen, den Verband als parteiunabhängige Einrichtung für die Betreuung von Opfern des Nationalsozialismus und ihrer Angehörigen, insbesondere ehemaliger Häftlinge der Konzentrationslager und Zuchthäuser, zu positionieren.

Das Gedächtnis an die Opfer des Faschismus und der Kampf gegen Rassismus und Neofaschismus waren die zentralen Anliegen ihres Lebens, welches am 26. November zu Ende ging.