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Franken Kredite - Buchverluste - SPÖ-Behauptungen

  • Tuesday, 12. February 2013 @ 10:14
Wien-Politik Vermögen und Schulden werden auch in Wien nicht transparent ausgewiesen, so die Kritik der Rathaus-Opposition seit langer Zeit. Die SPÖ widerspricht.

Ähnlich verhält es sich auch bei der Frage des Finanzmanagements insgesamt. Laut Finanzstadträtin Brauner ist in Wien natürlich alles in bester Ordnung.

Tatsache ist aber, dass - so auch diverse Zeitungsberichte - mit Stand Oktober 2012 38 Prozent (=1,65 Milliarden Euro) der von Wien aufgenommen Darlehen in Schweizer Franken laufen.

Das Problem beschreibt das Magazin Format wie folgt: "Da der Euro zum Franken in den vergangenen Jahren stark an Wert verlor, gibt es auch in Wien Verluste. Allerdings müssen Gemeinden Wertberichtigungen in ihrer Rechnungslegung nicht berücksichtigen. Wäre die Gemeinde Wien eine Firma, müsste sie 300 Millionen Euro abschreiben."

Die SPÖ kontert allen Vorwürfen trotzdem damit, dass es sich ja nur um Buchverluste handle. "Die Verluste werden jetzt nicht realisiert", sagt z.B. auch Finanzstadträtin Brauner. Wobei: Wenn die Zinsen in Franken zu zahlen sind, so sind die Zahlungen schon jetzt teurer. Brauner, Häupl & Co haben natürlich - im Gegensatz zu Privaten - andere Möglichkeiten die ungute Situation auszusitzen. Die Hoffnung ist, dass sich der Euro zum Franken wieder erholt. Ist diese Hoffnung aber gerechtfertigt?

Ausgeschlossen werden kann natürlich nichts. Theoretisch ist auch möglich, dass z.B. alle griechischen Steuerhinterzieher von Reue gepackt werden und diese ihre Vermögen aus der Schweiz wieder zurück nach Griechenland transferieren. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Falles ist aber sehr gering. Selbiges gilt auch bzgl. des Wechselkurses zwischen Euro und Franken. Aus wirtschaftspolitischer Sicht ist wesentlich realistischer, dass der Euro zum Franken (derzeit 1,20) noch weiter an Wert verliert. Peter Brezinschek z.B., "Raiffeisen-Chef-Ökonom, sieht den fairen Wert des Schweizer Franken bei 1,10 Franken zum Euro."

Das würden dann Kreditnehmern - und natürlich auch der Gemeinde Wien bzw. den SteuerzahlerInnen - weitere Verluste einbringen."

Übrigens: Ganz geheuer ist die Situation auch der Wiener SPÖ wohl nicht - denn seit dem Frühjahr 2011 verzichtet man auf eine weitere Neuverschuldung in Franken.