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Der Spiegel unserer Gesellschaft

  • Wednesday, 29. January 2014 @ 09:39
Österreich Ein kleiner Nachtrag bzw. einige weiterführende Gedanken zu den Demonstrationen anlässlich des Akademikerballes der FPÖ und der Burschenschaften - von Karl Inmann

Am Tag des Balles war ich am Vormittag noch beruflich in Niederösterreich, genauer gesagt in Korneuburg unterwegs. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes musste ich folgende Unterhaltung zweier Herren im Alter von fünfzig plus mitanhören:

- Und, was meinst zu der angesagten, heutigen Demonstration gegen den Ball?

# Frechheit, dieses ganze linke Gsindl hat ja leider bis heute alles überlebt; das hätt´s früher nicht geb´n. Die ham´s vergessen! - Ja, kann auch nicht verstehen, dass da sogar Tausende, sogar aus dem Ausland, kommen.

# Jo, gheart verboten, alle eingsperrt!

Dieses Gespräch dieser beiden Herren spiegelt wider, was in unserer heutigen Gesellschaft gerade geschieht. Neben ewig gestrigen, neoliberalen, rechtsliberalen, rechtpopulistischen bis rechtsradikalen Gedanken und Einstellungen, bleibt leider nur mehr sehr wenig Platz, Möglichkeit und Akzeptanz in unserer angeblich ach so modernen Gesellschaft.

Massenweise laufen Scharen junger Menschen wieder einem neuen Konservativismus zu, ohne sich eigentlich darüber bewusst zu sein, was dies für sie selbst und ihre Zukunft bedeutet.

Massenweise stimmen große Teile unserer Gesellschaft immer neuen Verboten und Einschränkungen des persönlichen Lebens zu und denken, dass diese genau für sie gut, und auch in ihrem Sinne sei, da es ihnen auch ständig vorgebetet wird.
Massenweise nimmt es die Bevölkerung hin, im beruflichen Leben immer mehr kontrolliert, und unter Druck gesetzt zu werden. Dabei bleiben klarerweise sämtliche sozialen Kontakte und das soziale Verhalten auf der Strecke.

Genau dies muss unser Ansatz sein. Genau dies muss der Ansatz einer echten linken Alternative, wie es die KPÖ ist, sein.

Allianzen, wie die jetzt anstehende für die EU-Wahl können sehr dabei helfen, eine größere Menge Menschen dafür zu begeistern und zu bewegen. Versuchen wir vermehrt und verstärkt jeden darüber anzusprechen und zu informieren. Gehen wir auf alle zu!

Halten wir ihnen den Spiegel vor, den sie nicht mehr sehen. Sagen wir ihnen, was in unserer Gesellschaft gerade geschieht. Was jeder einzelne gerade tut und damit genau das unterstützt, was er womöglich selbst gar nicht will. Machen wir genau dies bewusst.

Machen wir klar, dass Demonstrationen gegen jegliche Bewegung von Rechts, Sinn machen und unerlässlich sind.
In diesem Sinne, trotz alledem, trotz alledem,….

Karl Inmann