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Ärzte Protest: Wird die 2-Klassen-Medizin bald Realität?

  • Thursday, 12. March 2015 @ 10:01
Nachdem bei einer Urabstimmung die Wiener KAV-ÄrztInnen mit fast 90 Prozent gegen ein neues Arbeitszeit- und Besoldungssystem gestimmt haben, fand gestern im AKH eine Betriebsversammlung statt - Operationen wurden abgesagt, Ambulanzen blieben geschlossen.

Tatsache ist, dass die Frustration der SpitalsärztInnen aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen in den Spitälern groß ist. Und auch immer mehr Patienten spüren und erkennen, dass im Gesundheitsbereich in Wien längst nicht alles paletti ist - lange Wartezeiten in den Ambulanzen und lange Wartezeiten bei Operationsterminen gehören schon zur Tagesordnung. Aufgrund neuer Arbeitszeitrichtlinien und geplanter Personlreduktionen - der KAV, der ein Unternehmen der Stadt Wien ist, will in den kommenden Jahren rund 10 Prozent der Spitalsärzte Stellen nicht nachbesetzen - rumort es jedenfalls gewaltig.

Der Wiener Ärztekammerpräsident, Thomas Szekeres, fordert nach der Urabstimmung neuerliche Verhandlungen mit Gesundheitsstadträtin Wehsely, "um dem drohenden Kollaps in der Wiener Gesundheitsversorgung wirkungsvoll entgegentreten zu können."

Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien: "Wer, wie die KAV-Chefetage, behauptet die Nicht-Nachbesetzung von 382 ÄrztInnen würde keine negativen Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der Menschen in dieser Stadt haben, der braucht eigentlich dringend medizinische Unterstützung."

Zach: "Man kann die Sache drehen und wenden wie man will. Dass sich die Probleme ohne ausreichende finanzielle Mittel lösen lassen, kann ausgeschlossen werden. Wer im Gesundheitsbereich einspart, der strebt - so schön und fein die Beteuerungen mittels Werbekampagnen auch sein mögen - die Etablierung einer 2-Klassen-Medizin an."