Willkommen bei KPÖ Wien Tuesday, 28. December 2021 @ 18:40

Arbeitslosigkeits-Riskio durch Weiterbildung verringern?

  • Monday, 4. January 2016 @ 19:32
Österreich „Jeder zweite Arbeitslose besitzt lediglich den Pflichtschulabschluss. Deshalb haben wir in Wien mit dem ‚Qualifikationsplan 2020’ eine Strategie für Weiterbildungsmaßnahmen ins Leben gerufen, die geringer Qualifizierten zugutekommen soll“, sagt SPÖ-Gemeinderätin und waff-Vorstandsvorsitzende, Tanja Wehsely.

Dazu sei eine Frage an Tanja Wehsely gestattet: ihre Partei regiert seit 1945 ununterbrochen die Stadt Wien, wo liegt dann ihrer Meinung der Fehler wenn jetzt zehntausende Personen nachqualifiziert werden müssen? Wenn nun auch der SPÖ Qualifikationsplan 2020, der vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde, bis heute keine Verbesserung am Arbeitsmarkt gebracht hat, wo liegt dann der Fehler? Am Plan, am System oder doch wieder bei den Arbeitslosen selbst?

Ist es wirklich so, dass Ausbildung und Qualifikationen Arbeitsplätze schaffen und ergo - so ja die Unterstellung - selbst schuld ist, wer arbeitslos ist? Wie erklären sich dann die 7.000 arbeitslosen AkademikerInnen? Wie erklären sich die arbeitslosen LagerarbeiterInnen, die - nachdem ihnen in einer Nachschulung der Staplerschein verliehen wurde - trotzdem keinen Arbeitsplatz in Aussicht haben, weil Unternehmen vielfach nur Personen mit jahrelanger Praxis einstellen. Gleiches gilt auch für Arbeitslose, die sich mittels Kursen einen Kranschein oder eine SAP Ausbildung gemacht, den Führerschein C und E gemacht haben. Tanja Wehsely meinte in einer TV-Sendung: „In Wien gehen keine Arbeitsplätze verloren, aber das Wirtschaftswachstum ist zu gering um allen die auf den Arbeitsmarkt strömen Arbeit zu bieten.“

Im Klartext: erlaubt euch ja nicht auf den Arbeitsmarkt zu strömen, meldet euch gleich beim AMS, gebt euch mit dem Beschwichtigungsgeld - AlG, NH, DLU, BmS - zufrieden, geht nachhause und gebt Ruhe. Und bitte nicht vergessen, immer brav die SPÖ wählen, wir sind ja die einzigen die das Wort "sozial" im Parteinamen stehen haben, denn dort können wir es die nächsten Jahrzehnte als bedeutungslos verdörren lassen.

Wie wäre es die vorhandene Arbeit auf mehr Menschen aufzuteilen bei vollem Lohnausgleich? Oder ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Alles nicht anwendbar, weil unsozial? Wer nach Jahrzehnten an der Macht heute nichts Besseres weiß, als auf Zustände, die durch eigene Versäumnisse entstanden sind, hinzuweisen, die Schuld jedoch bei anderen sucht, hat jeden Kredit bei den Menschen verloren. Räumen sie ihre Sitze im Wiener Rathaus und hoffen sie darauf, daß die soziale Besinnung bei Ihnen in der Oppositionsrolle wieder zurückkehrt.

Herbert Fuxbauer