Willkommen bei KPÖ Wien Tuesday, 28. December 2021 @ 18:47

„I bin da hausmasta und es saugfrasta schleichts eich aus da wiesn.“

  • Monday, 13. February 2012 @ 11:35
Wien-Politik texte einst Sigi Maron.

Damit das Zusammenleben funktioniert, müssen Grundsätze beachtet und vor allem auch gelebt werden. Die Wiener SPÖ hat eine klare Vorstellung davon, wie diese elementaren Spielregeln des Zusammenlebens und Zusammenhalts in unserer Gesellschaft lauten und hat diese Spielregeln in den Wiener Positionen zusammengefasst.

Zitat: „Ein wesentlicher Teil der Wiener Lebensqualität ist eine typische Wiener Lebensart, die nicht nur in unserer Stadt, sondern auch international geschätzt wird. Sie stützt sich auf eine europäische Kultur und Grundwerte wie Demokratie, Rechtsstaat, Trennung von Staat und Religion, Gewaltfreiheit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Gleichheit von Frauen und Männern.“ Was ist die typische Wiener Lebensart?

Dem Wiener gelingt es, gewisse lieb gewonnene Traditionen, trotz politischer Veränderungen in den letzten hundert Jahren, durch die Zeit zu retten. Titel kommen gut an, eine gewisse bequeme Unterwürfigkeit, die an Kaisers Zeiten erinnert, ist Begleiter und zugleich Lebenshilfe. Für den Wiener gibt es immer ein „da oben“ quer durch Titel, Ämter und Instanzen, auch der liebe Herrgott tut dabei sein Übriges. Die da oben wissen es, die da oben werden es schon richten. Läuft das ganze wider Erwarten nicht so gut, begibt sich der Wiener, mittlerweile auch die Wienerin, in das Bürgerparlament, sprich zum Wirt´n, wo nach dem Zuführen geistiger Grundsubstanzen in medias res – also mitten in die Dinge – gegangen werden kann.

Hier werden dann Titel und Würdenträger, gewöhnliche Politiker, immer häufiger mit zusätzlichen Ehrenbezeugungen versehen. Aber nicht nur, es wird die ganze gesellschaftliche Dimension einer Weltstadt wie Wien erörtert, wobei der gesunde Hausverstand mittlerweile durch die Billawerbung ein wenig angekratzt ist. Das gegenseitige Verstehen der gemeinsamen Sprache, sprich des Österreichischen (wobei Deutsch als Sprachvariante in Österreich zu sehen ist) leidet durch eifriges zuführen geistiger Potenzmittel und infolge des zur Potenz gesteigernden Gebrauchs vulgärsprachlicher Konversation. Wobei die europäischen Kultur und Grundwerte einer tiefergreifenden Revision unterzogen werden.

Leider leidet diese Form des bürgernahen Parlamentarismus an dem so genannten Wirte- oder Beislsterben. Ganz im Sinne der Wiener Lebensqualität und Wiener Lebensart ist daher der oberste Wiener Hausmeister im Rathaus aufgefordert dem Abhilfe zu schaffen. Wo sonst soll denn die Sprache gelehrt und gelernt werden, wenn es das nicht mehr gibt!