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„Her mit dem Zaster, her mit der Marie!“

  • Friday, 3. February 2012 @ 10:00
Frauen „Frauen ab 2014 später in Pension“ - Neues Pensionspaket des ÖAAB

ÖVP-ÖAAB Vorsitzende Mikl-Leitner ist besorgt ob der Diskriminierung der Frauen durch das niedrigere Pensionsalter im ASVG-Bereich. Mikl-Leitner: „Weil Frauen früher in Pension gehen verlieren sie die besten Jahre für die Durchrechnung. Das Ergebniss ist, dass die durchschnittliche Frauenpension bei 800 Euro liegt, bei Männern sind es 1300.“ (Österreich - 29.01.2012)

Diese aufrichtige Besorgnis der ÖAAB-Chefin verleitet dazu, sich der „armen Frauen“ anzunehmen und die Frage zu stellen was versteht Mikl unter „die besten Jahre“, die besten Jahre einer Frau im biologischen Sinn oder die besten Jahre für die Durchrechnung zur Pensionshöhe, letzteres wohl kaum. Schau ma mal sich das an.
Dass Frauen viel weniger verdienen als Männer, ist altbekannt. Dass die Einkommensdifferenz zwischen 17 und 47 Prozent beträgt, liegt aber nicht nur daran, dass viele Mädchen lieber Frisörinnen werden wollen, als einen technischen Beruf zu ergreifen.

Eine Analyse der Arbeiterkammer zeigt, dass die Löhne und Gehälter von Frauen ab dem Alter von 30 Jahren schrumpfen – während sie bei Männern bis zur Pension linear ansteigen. Erst ab dem Alter von 50 Jahren bekommen Frauen wieder in etwa so viel bezahlt wie mit 25 bis 29 Jahren. „Das liegt in erster Linie an Karenz und Teilzeitarbeit“, sagt die Grüne Frauensprecherin Judith Schwentner.

Besonders trist: Ab 55 Jahren geht es finanziell erneut bergab. Das hänge damit zusammen, dass Frauen sich häufig um pflegebedürftige Angehörige kümmern, urteilt die Nationalratsabgeordnete. Die Folge aus all dem ist eine niedrige Pension. 2010 lag sie durchschnittlich bei 786 Euro (Männer: 1288 Euro). (Quelle: Kurier – Internet 02.02.2012)

Im Vergleich dazu: nach zwanzig Jahren als Abgeordneter haben die Mandatare des österreichischen Nationalrats maximalen Pensionsanspruch von 80 % des Letztbezugs erreicht, nach 10 Jahren stehen ihnen 60 % zu. Dazwischen geht es in Zwei-Prozent-Sprüngen jährlich aufwärts.

Johanna Mikl-Leitner hat am ÖAAB-Bundestag vorigen Jahres wortwörtlich gepoltert: „Und wenn die Abzocker oder die Börsenspekulanten unter den Spitzenverdienern zur Kasse gebeten werden und sie das Gefühl haben, wir zocken sie ab, dann sag ich euch nur: Die haben sowieso keinen Sinn für das Gemeinsame, für die Gemeinschaft. Dann sage ich bei denen nur: Her mit den Millionen, her mit dem Zaster, her mit der Marie!“

Also liebe Frauen da habt Ihr die Bescherung nix ist mit Abzocken und früher in Pension gehen, nix ist mit der leichtverdienten Marie von euch Spitzenverdienern, um nebenbei an der Börse zu spekulieren. Jetzt geht’s ums Gemeinsame für die Gemeinschaft oder auf gut wienerisch ums Eingemachte, was Mikl-Leitner auch immer unter Gemeinsam und Gemeinschaft verstanden haben will. All das verleitet zu nicht ganz richtigen politischen Erkenntnissen, die die politische Elite in diesem Land folgendermaßen umschreibt „ Es gibt die Dummen, es gibt die Korrupten und es gibt die Zyniker wobei es hier keine abgesteckten Grenzen gibt. Alles ist fließend im ständigen Prozess des Werdens“.

Was soll's mit Bieder, trägt Mann höchstens Mieder.

Percy