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Stastik Austria bestätigt: Über 500.000 Menschen leben in manifester Armut leben

  • Thursday, 22. December 2011 @ 10:01
Österreich Die neuesten Zahlen der Statistik Austria sprechen eine klare Sprache. Im Jahr 2010 erreichte die Zahl der manifest Armen mit 511.000 Menschen einen neuen Höchststand. Manifest arm sind Personen, die sich einen absoluten Mindestlebensstandard ist mehr leisten können. 26 Prozent der Betroffenen sind Kinder und Jugendliche.

Die Armutsgefährdungsschwelle lag (laut EU-SILC 2010) im Jahr 2009 bei 1.031 Euro im Monat für einen Einpersonenhaushalt - der Lebensstandard der armutsgefährdeten Menschen beträgt im Mittel nur rund 854 Euro pro Monat (für Alleinlebende). Die bedarfsorientierte Mindestsicherung hat aber nur magere 752,94 Euro im Jahr 2011 betragen.

Mehr als eine Million Menschen, also jeder achte, sind manifest arm oder armutsgefährdet. 30 Prozent aller Frauen über 65 Jahren sind z.B. armutsgefährdet.

Besonders krass und zugleich die Bedeutung sozialstaatlicher Transferleistungen unterstreichend sind die Zahlen zu den "Working poor". 450.000 Vollzeitbeschäftige und 199.000 Teilzeitbeschäftige sind - vor der Berücksichtigung von Pensionen und Sozialleistungen - armutsgefährdet. Oders anders ausgedrückt. 16 % der Vollzeit-Erwerbstätigen und 24 % der Teilzeit-Erwerbstätigen sind trotz einer bezahlten Erwerbsarbeit armutsgefährdet.

KPÖ-Landessprecher Didi Zach: "Der neue Bericht untermauert wie wichtig ein Mindestlohn von zehn Euro netto pro Stunde, welchen wir fordern, wäre. Zugleich zeigt sich, dass die jetztige Mindestsicherung absolut unzureichend ist."

Die Armutskonferenz fordert in einer Stellungnahme eine "Armutsbremse". Es muss - so die Armutskonferenz weiters - "europaweit richtig investiert werden und von den Profiteuren der letzten Jahre, den obersten 10 Prozent, ein entscheidender Beitrag zu den Krisenkosten einverlangt werden".