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Mauer-Bau war ein schwerer politischer Fehler

  • Thursday, 11. August 2011 @ 09:41
International Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien und Mitglied des Bundesvorstands der KPÖ, meint anlässlich des 50. Jahrestags des Baus der Berliner Mauer: „Der Bau der Berliner Mauer war Ausdruck der Schwäche des Systems, welches sich auf sozialistische Ziele berufen hat, und ein schwerer politischer Fehler der damaligen Verantwortlichen der SED.“

Zur gegenwärtigen Berichterstattung in vielen Medien meint Zach: „Ich finde es interessant, dass zu aktuellen Fragen bei weitem weniger Tam-Tam gemacht wird, als bei diesem historischem Thema. Was ist eigentlich mit der teils unsichtbaren Mauer um EU-Europa, an welcher tagtäglich Menschen sterben? Was ist mit dem Graben, welchen Griechenland entlang der Grenze zur Türkei errichtet, um Flüchtlinge abzuwehren? Was ist mit der Mauer entlang der US-amerikanisch/mexikanischen Grenze? Was ist mit der Mauer mit welcher Israel die Menschen in Palästina drangsaliert und entwürdigt?“ Es geht aber, so Zach, nicht nur um die praktische und tatsächliche Realisierung demokratischer Grundrechte. „Wer soziale Menschenrechte negiert und als sekundär bezeichnet, der/die negiert Grundrechte und damit die Demokratie.“

All jene, die um die Opfer an der Berliner Mauer trauern und die das als Ausdruck der Menschenfeindlichkeit des Sozialismus interpretieren, sollten - so Zach - „einen Blick auf die Gegenwart werfen und kurz über die Frage nachdenken, ob Kapitalismus etwas mit Menschlichkeit zu tun hat."

Zach: „Wer von Demokratie und Menschenrechten spricht, der muss in der Praxis unter Beweis stellen, dass es sich nicht nur um Willensbekundungen, die ohne praktische Bedeutung sind, handelt. D.h.: Wer für Demokratie und Menschenrechte eintritt, der/die muss das menschen- und zukunftsfeindliche System Kapitalismus verurteilen und bekämpfen.“