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Hat BZÖ-Bucher den Stein der Weisen gefunden?

  • Thursday, 7. July 2011 @ 10:25
Österreich BZÖ-Chef Bucher dürfte den "Stein der Weisen" gefunden haben - ob in Kärnten, ob in dunklen Kellern, in denen bisher unbekannte Unterlagen zur Skandal Causa Hypo-Alpe-Adria lagern oder andernorts, ist aber noch unklar. Bucher verkündet jedenfalls, dass das "BZÖ-Flat-Tax-Steuerprogramm eine Win-Win-Situation für Alle" ist.

Bei näherer Betrachtung der von Jörg Haider aus den 90ern bekannten Idee einer Flat-Tax (also eines einheitlichen Steuersatzes unabhängig von der Höhe des Einkommens) wird aber sofort klar, dass es sich einzig und allein um einen Scherz handelt, der nicht einmal am Villacher Fasching reüssieren kann.

Einerseits wird die berühmte "Mittelschicht" zum Zentrum des Konzepts gemacht. Dumm nur, daß es eben diese Schicht aufgrund der misslungenen Sozial- und Abgabenpolitik schwarz-blau-oranger Koalitionen nur mehr spärlich gibt. Zudem wird die "Win-Win-Situation" dadurch realisiert, dass angeblich 25.000 Beamte "eingespart" werden könnte - was aber inkl. deren Familienangehörige zu weiteren 70.000 - 80.000 Abgängen aus der "Mittelschicht" führen würde.

Vor allem verschweigt Bucher aber konsequent, welche Auswirkung sein Modell auf die Spitzenverdiener im Land haben würde. Diese würden nämlich auf einen Schlag wahrscheinlich nur mehr rund 50 Prozent (!) der jetztigen Steuersumme zu zahlen haben. Dem Bürger dieses potenzielle Reichenhilfspaket auch noch als Entlastung für die kleinen Leute verkaufen zu wollen, zeugt also von wahrer Chuzpe.

Übrigens: Laut BZÖ soll es dann doch noch 2 Steuern geben. Die "BZÖ-Business Tax" von 25 Prozent für Unternehmen. Und dann die "BZÖ-Flat-Tax", die die Lohn- und Einkommenssteuer sowie die Sozialversicherungsbeiträge ersetzt - hier soll der Steuersatz aber 44 Prozent betragen. Womit eigentlich schon alles über die "arbeitnehmerfreundlichen Intentionen des BZÖ" gesagt ist.