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Wer in unserem Bezirk lebt ist einer von uns

  • Saturday, 2. July 2011 @ 08:39
Antifaschismus Den rassistischen Plattitüden der Effen etwas entgegenzusetzen ist für die AktivistInnen des Kollektivs PolDi-KPÖ Leopoldstadt keine Frage des Wetters. Und schon auch gar keine Frage des Gegenwinds. Nachdem die Vorbereitung des kleinen antirassistischen Festes durch allerlei Sperrfeuer von unerwarteter Seite torpediert worden war, erstarb doch der Widerstandswillen der LeopoldstädterInnen in keinster Weise.

Direkt am Eingang zum Fest der FPÖ fanden sich Menschen zu einem kleinen, aber feinen Protest ein. Bei Musik und Lesungen stellten sich jene ein, denen die einfache Klaviatur der Effen zu dissonnant erscheint, zu harmonischeren und solidarischen Feierlichkeiten in den öffentlichen Raum.

Es ging um nicht weniger, als die Versorgungssicherheit der LeopoldstädterInnen. Die FPÖ hatte schliesslich öffentlich angedroht, nur mehr "Österreicher" dürften Marktstände betreiben. Im Angesicht der zunehmenden Verstrachung des Bezirks entschlossen sich Kunstschaffende, AntirassistInnen, Parteilose und KomnmunistInnen relativ spontan zu einem Fest der Solidarität mit den MarkstandlerInnen, und trafen sich, trotz diverser Versuche dieses zu verbieten.

Neben Lesungen von Texten aus der Tarantel, den Werken von Karl Kraus und spontanen Reden von AktivistInnen stellten sich den flachen Sprüchen der Nationalen auch jede Menge Bürger entgegen. "Kein Obst und kein Gemüse für Rassisten!" tönte es als Antwort auf den altbekannten Mechanismus der Rechten, "Österreicher zuerst" zu nennen.

Es gibt bei Hunden und Kaninchen Rassen. Bei Menschen verbietet sich solch unterscheidendes. Für uns war es ein schönes Fest der Solidarität mit jenen, die unsere Nahbersorgung sicherstellen. Für uns bleibt eines unumstösslich: Wer in unserem Bezirk lebt ist einer von uns. Und diese Auffassung der Gleichheit aller Menschen lassen wir uns auch nicht durch bezahlte blaue Kolonnen von Freibier trinkenden Gelegenheits-Marktbesuchern konterkarieren.

Die Leopoldstadt ist für uns eine rassismusfreie Zone. Und diese Zonen wachsen, auch im Angesicht der Hetzer. Kein Fussbreit für die Wiedergänger! Denn ausser Schlagermusik und niederster Instinktrethorik bringen sie nur Unfrieden in unseren Bezirk. Und damit werden wir uns definitiv nicht so einfach abfinden!