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Die "Menschenfreunde" Bucher und Sonnleitner

  • Thursday, 30. September 2010 @ 09:14
Wiener Wahlen 2010 Eine aktuelle OTS-Pressemeldung zur Wiener Wahl am 10. Oktober gibt Anlaß zum Schmunzeln: Die Menschenfreunde Sepp Bucher und Walter Sonnleitner, Protagonisten einer Partei, die in Wien tatsächlich NOCH unbedeutender ist als die KPÖ (ja, sowas gibt's!) meldeten sich mit einer wahrhaft grandiosen Forderung zu Wort: Sie wollen die in ihren Augen "ungerechte", weil je nach Bundesland mit unterschiedlichem Procedere vorgenommene Erteilung der österreichischen Staatsbürgerschaft via alleiniger Zuständigkeit des Innenministeriums vereinheitlicht wissen.

Und wie könnte es anders sein - im Vordergrund steht der Wunsch nach Überprüfung von etwaigen Verurteilungen und womöglich mangelnder Deutschkenntnisse!

Eine gefährliche Forderung - soll etwa im Gegenzug strafrechtilch verurteilten oder des Deutschen nicht mächtigen ÖsterreicherInnen die Staatsbürgerschaft entzogen werden? Stellt dieser Vorstoß gar eine Attacke auf die StammwählerInnen des rechten Lagers dar - bekannter Weise finden sich dort bisweilen Personen aus "bildungsfernen Schichten", die an einem einschlägigen Deutschtest scheitern würden eher als bei anderen Parteien? Weiter geht es mit frohen Formulierungen in der OTS-Meldnung: Herr Bucher wünscht sich einen "einen einheitlichen, harten, aber fairen Staatsbürgerschafts-Check"! Das sieht sein Ex-Parteifreund Scheuch anders, wie man aus den Medien erfahren hat... da braucht es nur "Begleitmusik", und schon wird ein russicher Spender zum Neo-Österreicher! Spitzenkandidat Sonnleitner outet sich gleich als Kandidat für die sofortige Ausbürgerung wegen seiner Deutschkenntnisse: "Jeder kennt beispielsweise die Situation im AKH, wo zahlreiche Ausländer mit österreichischer Staatsbürgerschaft behandelt werden möchten" - huuuuhhhhhh... also was jetzt, "Ausländer" oder Personen mit "österreichischer Staatsbürgerschaft"??? Oder hapert es gar bei der Sprachkompetenz - ich sehe schwarz mit der Staatsbügerschaft... da wird's nix werden mit der Wahl, mangels Wahlberechtigung. Die beste Meldung wie es sich gehört am Schluss: "Nur wenn das BZÖ in den Wiener Landtag einzieht, gibt es aufgrund der Wahlarithmetik keine Absolute für die SPÖ. Daher ist nur eine Stimme für das BZÖ eine Stimme gegen die absolute Mehrheit der Roten in Wien." Sehr ulkig. Wer traditionell in den Wahlergebnissen HINTER der wegen iherer geringen Stimmenanteile oft belächelten KPÖ liegt, in Wien über so gut wie keine AktivistInnen verfügt und somit gnadenlos an der 5% Hürde schietern wird sollte den Mund etwas weniger voll nehmen, meine ich.

Ganz zu schweigen davon, dass das vorgebrachte Argument natürlich auf die KPÖ - weil bei Wahlen in Wien immer stärker als das BZÖ - viel besser anwendbar ist.

Und dass das BZÖ offenbar mit dem Rücken zur Wand steht - erkennbar an der Auswahl des Kandidaten und den sagenhaften Wortmeldungen - ist ja eigentlich eine recht erfreuliche Angelegenheit: Nach den nächsten Nationalratswahlen wird es mal wieder eine "FPÖ" weniger im Land geben!

paul beneder