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Sanierung der Ustraba

  • Tuesday, 24. August 2010 @ 11:46
Wien-Politik 11 Millionen Euro steckt die Gemeinde Wien in die Sanierung der “Ustraba” entlang des Margaretner Gürtel aus Mitteln der “Konjunkturförderung”. Gut so. Aber Ustraba? Wer kennt noch dieses Wortungetüm?

Es steht für “Unterpflasterstraßenbahn” und gleichzeitig für eine gigantische Fehlplanung in den 60er Jahren durch die seinerzeitige Stadtregierung, die selbstverständlich auch eine sozialdemokratische war. Daran möchte die heutige Stadtverwaltung natürlich nicht gerne erinnertz werden. Trotz dutzender Anträge der KPÖ, die damals im Gemeinderat verteten war, in den 50er und 60er Jahren, weigerten sich die Stadtoberen standhaft mit der Planung einer modernen U-Bahn in Wien zu beginnen. Die Motorisierung, nicht der Ausbau der Öffis stand damals auf der Prioritätenliste der Stadt. Also plante man die Straßenbahnen “nach unten” zu verlegen, weil sie den wachsenden Autoverkehr oben “behinderten”. Das Projekt “Ustraba” war geboren.

Das erste Projekt war die Verlegung des damaligen 65er und des 18er unter den Margartner Gürtel, wobei auch die barocke Rauchfangkehrerkirche, die mitten auf der Wiedner Hauptstraße stand, dran glauben mußte.

Das zweite Projekt war die Verlegung der 2erLinie unters Pflaster, die später für die U2 umgebaut werden konnte. Dann endete das Projekt Ustraba plötzlich.

Was war geschehen? Prag und Budapest beschlossen Ende der 60er Jahre moderne U-Bahnen zu bauen. Damit war die Vorgabe auch für Wien gegeben. Die Ustraba blieb ein Torso und die Stadtgewaltigen mußten nach Millionen-Fehlinvestitionen ihre Abneigung gegen den U-Bahnbau aufgeben.