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Die großen Probleme des Bank-Chefs Cernko

  • Sunday, 25. July 2010 @ 21:34
Österreich Willibald Cernko ist Chef der Bank-Austria. Vor geraumer Zeit hat er eine Studie in Auftrag gegeben, die die Zukunftsaussichten seines Instituts und der Banken-Branche untersuchen sollte. Besorgt präsentierte Cernko letzte Woche die Resultate der Studie. Denn die Studie zeigt, dass "alle jetzt debattierten Maßnahmen für die Banken schlicht nicht leistbar sein werden".

Cernko wies darauf hin, dass Aufschläge für die Kunden und eine drastische Kürzung der Kreditvergabe notwendig sein würden. Und zudem, dies zeige die Studie ebenfalls, würden die Banken "weniger Menschen Arbeit geben können", gab Cernko zu bedenken. Die Tatsache, dass die heimischen Banken in den letzten fünf Jahren durchschnittlich rund 5,8 Mrd. Euro pro Jahr an Gewin erzielt haben, ist für Cernko "Schnee von gestern". Cernko und "sein Chefvolkswirt" sehen nicht nur die Bankenabgabe (die mit lächerlichen 500 Mio. Euro kalkuliert wird) als Problem: Basel III und "teurere Refinanzierungskosten" werden mal schnell in den "Studien-Topf" geworfen und schon sind bis zu 5 Milliarden Euro im Jahr futsch und es ergibt sich ein riesiger, riesiger zusätzlicher Kapitalbedarf für die "notleidenden Banken", so dass im Mindest-Szenario die Bankgewinne durch die neuen Kapitalkosten "auf ein Drittel (schrumpfen)", im Worst-case-Szenario gar nur Verluste bleiben würden.

Didi Zach, Landessprecher der KPÖ-Wien: "Herr Cernko kann auf mein Mitleid und mein Mitgefühl hoffen. Daher trete ich auch dafür ein, die Bank-Austria und alle anderen großen österreichischen Banken sofort unter Staatskontrolle zu stellen. Anschließend kann dann von NGOs und der Zivilgesellschaft eine Reglement ausgearbeitet werden, welches die demokratische Kontrolle der Gesellschaft über die ungeheueren Geldsummen, mit welchen da herumhantiert wird, ermöglicht. Zudem kann durch eine Vergesellschaftung des Bankensektors gewährleistet werden, dass Geld weder in Steuer-Oasen fließt, noch auf steigende Energie- und Lebensmittelpreise spekuliert wird oder ähnlicher Unsinn passiert. Und Herr Cernko und seine Freunde sind dann all der großen Verantwortung um Arbeitsplätze, Kreditvergaben etc.etc. enthoben. Und da Herr Cernko die flexible Arbeitszeit und die supa-tolle Bezahlung bei Billa sicherlich zu schätzen weiß, wird er sich auch nicht um einen Putzjob bei einer Leiharbeitsfirma bemühen, obwohl Trenkwalder & Co angeblich ja noch bessere Arbeitgeber sind."

Zum Thema siehe auch: 2,7 Mrd. + 440 Mio. Euro für die Erste Bank