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Nigerianische Fußballspieler abgeschoben

  • Wednesday, 5. May 2010 @ 13:35
"Jene zwei Nigerianer, die bei einem Fußballtraining des FC Sans Papiers in Wien festgenommen worden waren, sind am Dienstag (gemeinsam mit 19 anderen Personen) abgeschoben worden“, meldet ORF-Online.

Den beiden Spielern des FC Sans Papiers, Eze Vincent A. (21) und Ugonna Boniface C. (24), nutzte auch nichts, dass Sie seit 2004 bzw. 2002 in Österreich lebten. Die Behörde begründet ihr Vorgehen mit „negativen Asylbescheiden“ - „Asyl in Not“ stellte hingegen klar, dass es sich zumindest bei C. Boniface Ugonna um ein „laufendes Verfahren“ handelt. Auch die Homosexualität von Ugonna, der aus dem Norden Nigerias geflohen ist, wo die islamistische Scharia für homosexuelle Menschen das Todesurteil bedeuten kann, interessierte Politik und Behörden, die in Sonntagsreden gerne auf die Einhaltung der Menschenrechte pochen, nicht.

Einem Artikel in der Tageszeitung „Die Presse“ ist zu entnehmen, dass rund 1000 Menschen, die aus Nigeria nach Österreich geflohen sind, vor der Abschiebung stehen, weil durch Druck des Außenministeriums Nigeria nun endlich „seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen“ nachkomme.

Dass die Republik Österreich „internationale Zusagen und Abkommen“, z.B. bzgl. Entwicklungshilfepolitik, nicht einhält, interessiert die herrschende Politik nicht. Dass Österreich die „Erklärung der Menschenrechte“, die ja von der Republik unterschrieben wurde, mit Füßen tritt, interessiert viele Medien und Menschen nicht. Und all zu viele Medien und Menschen interessiert – leider – auch nicht, dass mit dem Verweis auf „völkerrechtliche Verpflichtungen“ und „Asylgesetze“ vor rund 70, 75 Jahren nicht wenige Länder ihre Türen verschlossen haben, wodurch 100.000e Menschen dem NS-Terror- und Mordregime nicht mehr entkommen konnten.

Zum Thema siehe auch OTS-Meldung von A. Van der Bellen zum Thema