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1. April: Mieten werden erneut teurer

  • Wednesday, 31. March 2010 @ 12:20
Ab 1. April steigen die Richtwertmieten erneut um 3,8 Prozent - betroffen sind rund 300.000 MieterInnen. Kritik an den Regelungsmechanismen, die dies möglich machen, gibt es u.a. von der AK, die sich für klare Mietzinsobergrenzen ausspricht - eine Forderung, die auch die KPÖ seit vielen Jahren vertritt.

KPÖ-Bezirksrat Josef Iraschko, der seit vielen Jahren im Mieterschutz tätig ist: "Der Richtwert ist ja in der Praxis nicht die Obergrenze, denn durch eine Unzahl von Zu- und Abschlägen ist dem Erfindungsreichtum der Vermieter für Extraprofite fast keine Grenze gesetzt. Richtwertwohnungen kosten gegenwärtig in Wien bereits 10 Euro und mehr pro Quadratmeter. Die MieterInn können höchstens vor Gericht ziehen, was jedoch mit hohen Kosten verbunden und selten von Erfolg gekrönt ist."

Doris Schlager, die ebenfalls in der Mietrechtsberatung tätig ist, ergänzt: "Die Beseitigung des 1994 von der damaligen rotschwarzen Regierung geschaffenen Richtwerte-Systems ist dringend notwendig - denn das ganze Richtwerte-System nutzt nur den Spekulanten. Darüber hinaus braucht es die Entkoppelung der Mietzinse vom Preisindex, um weiterer Preistreiberei Einhalt zu gebieten und die Wiederaufnahme des sozialen Wohnbaus durch die Gemeinde Wien, weil zur Zeit laut seriösen Berechnungen in Wien jährlich mindestens 3.500 zusätzliche Wohnungen gebaut werden müssten. Zudem muss der Befristung von Mietverträgen, welche ebenfalls seit 1994 möglich ist, ein Ende gemacht werden, denn 2/3 aller Wohnungen werden nur mehr befristet angeboten."