Als eine Form „bequemer Monopolisierung“ beschreibt die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung die Streichung der Fördermittel für das Beratungsprojekt Tabiki, das anerkannte Flüchtlinge – rechtliche und soziale Probleme enden ja nicht mit der Gewährung von Asyl – beratet und unterstützt. Dem Projekt Tabiki – Tabiki bedeutet „Kleine Insel im Fluss“ – wird die Förderung entzogen, weil die Stadt Wien eine eigene Beratungsstelle mit einem ähnlichen Aufgabenkreis eingerichtet hat. Hier zeigt sich einmal mehr, dass die Stadt Wien Projektideen von NGOs übernimmt und für eigene Einrichtungen verwendet, adaptiert allerdings. Was politisch am Ursprungsprojekt unbequem war, wird bei der Übernahme der Idee aus dem Konzept genommen. „Diese Monopolisierung“, so schreibt die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung, „ermöglicht der Stadt Wien vor allem eine bessere Kontrolle über die Beratungseinrichtungen“ und über die Menschen, die diese Einrichtungen in Anspruch nehmen.