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Zur Bilanz der Wiener Stadtwerke - Teil 1

  • Wednesday, 27. May 2009 @ 11:07
Wien-Politik Vor kurzem präsentierten die Wiener Stadtwerke, die sich zu 100% im Besitz der Stadt Wien befinden, den Geschäftsbericht für das Jahr 2008. Laut dem Bericht hat der Wiener Stadtwerke-Konzern im Geschäftsjahr 2008 Umsatzerlöse in Höhe von 2.7 Milliarden Euro erwirtschaftet - was einem Plus von 15,4 % gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres entspricht. Angesichts von Preiserhöhungen bei Strom und Gas und bei den öffentlichen Verkehrsmitteln auch nicht wirklich verwunderlich.

Mit Interesse haben politische Beobachter aber vor allem verfolgt, wie sich das Konzern-Finanzergebnis entwickelt hat - laut Bericht beträgt es 2008 34,3 Millionen Euro - 2007 hatte es noch 123,9 Millionen Euro betragen. In den Erläuterungen heißt es: Der "Rückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren Wertpapiererträgen und einer spürbaren Wertberichtigung bei Wertpapieren als Folge der Auswirkungen der Finanzkrise."

Wird der "Finanz- und Börsen-Sprech" in allgemein verständliches Deutsch übersetzt, so heißt dies das rund 90 Millionen Euro auf "seltsame Art und Weise" im Vergleich zu 2008 verloren gegangen sind. Damit bestätigen sich auch Gerüchte, die schon vor Monaten die Runde machten.

KPÖ-Landessprecher Zach: "Die Verluste bzw. der wesentlich geringere Finanzgewinn, welchen die Stadtwerke 2008 zur Kenntnis nehmen mußten, ist schlimm. Doch noch schlimmer ist die scheinheilige Doppelmoral der SPÖ-Führung. Da wettert Häupl einerseits wortgewaltig gegen den Casino-Kapitalismus, zugleich versucht das Paradeunternehmen der Stadt jedoch ebenfalls am Finanzmarkt Renditen zu realisieren."

Zach weiters: "Finanzstadträtin Brauner, die für die Stadtwerke zuständig ist, hat Erklärungsbedarf, vor allem aber Handlungsbedarf. Es erweist sich einmal mehr die Sinnhaftigkeit der KPÖ-Forderung, dass per Gesetz verboten werden muss, dass öffentliche Unternehmungen, Gemeinden und Länder sich auf `windige Finanzgeschäfte´ am glatten Börsenpaket einlassen."

Zudem, da durch lukrative Renditeversprechen an den Börsen ja ein "teuflischer Kreislauf" in Bewegung gesetzt wird, gilt es darauf hinzuarbeiten, dass der Börsen-Wahnsinn beendet und die Finanzmärkte vergesellschaftet werden, so Zach.