Im Marketing war die SPÖ - wenn wir von den Versprechungen von Ex-Kanzler Gusenbauer absehen - immer brilliant. Die von Häupl und der Wiener SPÖ groß verkündete Gratiskinderbetreuung für Alle von 0 - 6 Jahren dürfte dies erneut bestätigen. Ähnlich wie beim Kleingedruckten bei Handy-Verträgen werkt die SPÖ offenbar an diversen Sonderregelungen, welche die Inserat-Kampagnen aus Steuergeldern als plumpe Frotzelei der BürgerInnen erscheinen lassen.

Von einem Rechtsanspruch auf kostenlose Kinderbetreuung in Wien ist jedenfalls keine Rede - was angesichts der Fakten ohne umfangreiche Investitionen auch schwierig wäre. Bei den 3-6 Jährigen ist der Bedarf schon zur Zeit nämlich nur zu rund 85 Prozent abgedeckt. Wesentlich schlimmer die Situation bei den unter 3 Jährigen - hier stehen Angebote gar nur für rund 25 Prozent der Betroffenen zur Verfügung.

Was den Personlmangel in Kindergärten und Kinderkrippen betrifft, so hat selbst die SPÖ mittlerweile erkannt, dass das Verleugnen der Probleme keinen Sinn macht. Und wie die Raumprobleme gelöst werden können, bleibt ebenfalls unklar.

Offen scheint zudem zu sein, ob nicht doch gar seltsame Bedingungen für eine völlige Gebührenbefreiung zu erfüllen sind.

KPÖ-Landessprecher Zach: "Die von der SPÖ angekündigte Lösung ist ein Schritt in die richtige Richtung - nun braucht es aber einen gesetzlich verankerten Rechtsanspruch auf kostenlose Betreuung aller Kinder. Die jetztige Regelung ist nämlich ungenügend. Die jetztige Situation ist wie ein Gesetz, welches verkündet, dass jeder Bürger und jede Bürgerin das Recht auf ein Bankkonto hat, aber im Kleingedruckten ist dann zu lesen, dass dieses Recht nur in Anspruch genommen werden kann, wenn die Mindesteinlage bei Eröffnung des Bankkontos 100.000 Euro beträgt."

Zach fordert zudem rasch "mehr qualifiziertes und gut bezahltes Personal" im Bereich der vorschulischen Kinderbetreuung.