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Faires Spiel! – Faire Produktion?

  • Saturday, 7. June 2008 @ 23:16
SchülerInnen-Initiative Heute hat die Fußballeuropameisterschaft 2008 begonnen. Wochenlang fahren nun schon übereifrige „Patrioten“ mit Österreich Fahnen am Auto auf den Straßen. An jeder Ecke werden Werbeprodukte von Sportsponsoren verteilt. – Sprich es wird versucht Stimmung zu machen, ob dies gelingt sei einmal dahingestellt, doch sollte man bei all dieser EM – Euphorie (ob man diese hat oder nicht) dennoch nicht vergessen, woher die meisten Fußbälle kommen und unter welchen Umständen sie hergestellt werden:

Rund 80% der Fußbälle werden in Pakistan hergestellt, der Großteil dieser Bälle wird von 6 – 14 Jährigen Kindern genäht. Es ist mühsame Handarbeit die einzelnen Leder bzw. Stoffteile zu einem Ball zusammen zu nähen. Doch trotz dieser unbequemen Handarbeit bekommen die Kinder pro Ball meist nur 30 Cent! Währenddessen werden diese Bälle in Europa und Nordamerika um bis zu 200 Euro verkauft. Angesichts dieser Tatsache ist es wahrscheinlich auch nicht weiter verwunderlich, dass es sowohl arbeitsrechtlich als auch kinderschutzrechtlich sehr schlecht für die BallnäherInnen aussieht: Die Kinder müssen sieben Tage die Woche, tagtäglich bis zu vierzehn Stunden, unter unbeschreiblichen Arbeitsbedingungen, arbeiten. Es ist ihnen außerdem verboten sich gewerkschaftlich zu organisieren. Streiken könnten die KinderarbeiterInnen in den meisten Fällen nicht, denn sowohl sie als auch ihre Familien sind von dem Hungerlohn abhängig. Doch was ist die Ursache für Kinderarbeit? – Die Antwort ist nicht ganz einfach, doch kann man sagen, dass einer der Hauptgründe für Kinderarbeit die fehlende Bildung der Menschen ist, da in den meisten dieser Länder Bildung nicht für alle frei zugänglich ist. Vor allem ärmere Familien können sich die Schule für ihre Kinder nicht leisten und schicken sie arbeiten. Aber auch die Sportfirmen an sich sind schuld daran, dass es Kinderarbeit in ihren Betrieben gibt. Auch wenn von vielen großen Sportkonzernen behauptet wird, dass sie nicht die Betriebe beaufsichtigen und sie so keine Schuld trifft, wenn es zu Ausbeutung von Kindern kommt. So ist es trotzdem mehr als offensichtlich, dass die großen Sportfirmen, unter dem Einfluss des Neoliberalismus zur Kinderarbeit „zurückgreifen“ und das völlig bewusst!
Neben der ganzen Fußballeuphorie in den kommenden Wochen sollte man daher auch diese Schattenseite der Fußballproduktion beachten und beim nächsten Ballkauf unbedingt die Ballherstellung berücksichtigen! (Es gibt auch ein Fair Trade Siegel für Fußbälle).
Daher Fordern wir von der KSI (Kommunistischen SchülerInnen Initiative) sowohl:
Faire Fußballspiele
aber vor allem:
Faire Fußballproduktion

Fragen und Kontakt: ksi@kpoe.at