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„Revolution“ der SchülerInnen

  • Monday, 19. May 2008 @ 14:19
SchülerInnen-Initiative Ein leichter Hauch von 1968 liegt seit wenigen Wochen in der Pariser Luft, denn wie bei den damaligen Massendemonstrationen, gehen auch heute Lehrer, Studenten und vor allem auch Schüler auf die Straße. Seit Beginn dieses Jahres stehen manche Schulgebäude tageweise völlig leer. Doch warum diese Massendemonstrationen und diese Solidarität zwischen Lehrern und Schülern?
Seit nun schon einem Jahr ist Nicolas Sarkozy Präsident von Frankreich und innerhalb diesen Jahr ist es ihm, laut Umfragen, gelungen einer der unbeliebtesten Präsidenten von Frankreich zu werden. Dies liegt vor allem daran, dass es eines seiner größten Wahlversprechen war die Bilanz des Staatshaushalts in einen positiven Bereich zu führen, natürlich auf Kosten des öffentlichen Dienstes, vor allem aber auch auf Kosten des Bildungs- und Schulsystems. So sollen laut der französischen Regierung knapp 11.000 Stellen im Bildungsbereich (davon ca. 9000 Lehrerstellen) gestrichen werden. Ich denke es erübrigt sich zu sagen, dass dies mehr als eine fragwürdige Entscheidung ist. Denn einerseits verlieren durch diese Aktion 11.000 Menschen ihren Arbeitsplatz und anderseits und dies betrifft vor allem die Schüler, wird dies äußerst negative Auswirkungen auf das Schulsystem haben. Da dies zur Folge hat, dass weniger Lehrer mehr Klassen bzw. Schüler betreuen müssen und es so zu einem rapiden Verlust von Bildung für den einzelnen Schüler kommt. ( Es wird weniger auf den Einzelnen eingegangen, der Lehrstoff wird „durchgepeitscht“ -> weniger begabte Schüler kommen nicht mehr richtig beim Unterricht mit und dadurch wird der Leistungsdruck in der Schule noch viel mehr erhöht!)
Das Kuriose ist jedoch, dass das französische Bildungssystem schon jetzt in einer tiefen Krise steckt. Vor allem was die Ausbildung von, aus ärmeren Familien oder aus Familien mit Migrationhintergrund stammende Schüler betrifft. Diese werden im jetzigen System benachteiligt und haben wenig Chance auf eine gute Ausbildung. Der französische Bildungsminister verteidigt die neue Regelung mit dem äußert „sinnvollen“ Ausspruch: "Einige tausend mehr oder weniger lösen die Probleme nicht." (Mit „einige tausend mehr oder weniger“ meint er die Lehrer)
Dies ist einer der Gründe warum die Schüler demonstrieren, de facto streiken jedoch viel mehr Menschen, da das neue Gesetz nicht nur die Schulen sondern den ganzen öffentlichen Bereich betrifft. In diesem Sinne wünschen wir von der KSI (Kommunistischen SchülerInnen Initiative) den französischen SchülerInnen und GenossInnen alles Gute für ihren Kampf um ein besseres Schulsystem.
Bonne chance pour votre « revolution »!


Fragen und Kontakt : ksi@kpoe.at