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"Zwangsbeglückung" in der Schule

  • Monday, 5. May 2008 @ 19:38
SchülerInnen-Initiative Leider ist es so, dass es in letzter Zeit in vielen Schulen in Österreich verstärkt zu Werbeaktionen kommt. Beispielsweise werden freie Wände in Schulen oftmals als Werbeflächen von der Schulleitung an Firmen verkauft. Dies führt dazu, dass die Schule kein Ort der Information, in Hinsicht auf die Allgemeinbildung, mehr ist, sondern zu einer Werbefläche für Jugendliche degradiert wird. Dies ist vom rechtlichen Standpunkt her zwar völlig legal, sollte moralisch aber zu denken geben, da hier SchülerInnen unbewusst manipuliert werden. Viele Direktoren geben an, wenn man sie auf die Werbung in der Schule anspricht, dass das bisschen Werbung in der Schule nicht schlimm sei, da dadurch viele schulinterne Veranstaltungen finanziert werden können. Wirklich werden viele Schulveranstaltungen von bestimmten Firmen gesponsert, doch diese machen das auch nicht aus Liebe zur Bildung und zu den SchülerInnen, sondern plakatieren im Gegenzug die Schule mit Firmenplakaten zu. Ein anderer Grund für Sponsoring an Schulen ist auch, dass diverse Firmen ihren Namen reinwaschen wollen und meinen, wenn sie etwas für die Schule investieren dann glauben viele SchülerInnen, dass diese Firma eine weiße Weste hat. – Bestes Beispiel hierfür ist der bekannte Konzern Coca Cola: In einem Abfüllbetrieb dieses Konzerns werden pro Jahr 500 Millionen Liter Wasser verbraucht, mit schwerwiegenden Folgen für die dortige Umwelt. Auch in Hinsicht auf das Arbeitsrecht ist die Lage in der Coca Cola Kompanie nicht gerade rosig, so gibt es Belege dafür, dass Coca Cola mit den rechtsradikalen Paramilitärs in Kolumbien zusammenarbeitet um die Arbeiter und Bauern in den dortigen Anlagen zu unterdrücken. Des Weiteren soll es sogar Killerkommandos der Firma geben, welche systematisch Gewerkschafter einschüchtern und töten. (Dies war nur ein Beispiel, es gibt hunderte von Firmen bei welchen man die gleichen Vorwürfe erheben könnte).
Doch durch Werbung an den Schulen und besonders die Unterstützung von Sportprojekten wird Coca Cola von vielen als „dynamischer“ und „jugendlicher“ Konzern gesehen.
Ein weiterer Konzern wären unter anderem diverse Handyfirmen (Telering,…) welche Schulen finanzieren und SchülerInnen mit besonders „günstigen“ Tarifen locken und viele dieser Konsumenten in Handyschulden stürtzen.
Wenn man ein Gespräch mit SchülerInnen über Werbung in der Schule führt so befürworten einige die Werbung, da sie dadurch über die neuesten Produkte und Artikel „informiert“ werden. Doch auch das ist bei genauerer Betrachtung nicht ganz zutreffend, da es einerseits zu keiner objektiven Produktbeschriebung kommt (Die Firmen wollen das Produkt ja verkaufen und betonen nur die Vorteile). Andererseits gibt es auch außerhalb der Schule genug Möglichkeiten bei welchen man sich mehr oder weniger freiwillig informieren kann. So kann man sich in unserer heutigen Zeit in wenigen Minuten, beispielsweise durch das Internet über die neuesten Artikeln „seiner“ Firma informieren. Abgesehen davon muss man sich sowieso beinahe die ganze Zeit von Werbung oder „Produktinformation“ berieseln lassen (Werbung im Fernsehen, Plakate,…).
Schlussendlich sollte man jedoch sagen können, dass werbefreie Schulen möglich sein müssen, da es nicht sein kann das sich in Österreich, welches zu den reichsten Ländern der Erde gehört, die Schulen durch Werbung finanzieren müssen.
Daher auch die Forderung von uns, der Kommunistischen SchülerInnen Initiative:
„Werbung raus aus den Schulen!“