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Worauf wir stolz sein können

  • Monday, 10. December 2007 @ 17:29
Die Geschichte der KPÖ ist nicht nur eine Geschichte von Heldentaten, aber es gibt vieles, worauf wir zu Recht stolz sein können. Und stolz sein können wir vor allem auf das Engagement unserer polit. Eltern, Großeltern und Urgroßeltern gegen den Austro- und Nazifaschismus.

Daher – dies ist bereits beschlossen – wollen wir am 15. März 2008 den Opfern und den WiderstandskämpferInnen gegen Faschismus und Krieg gedenken. Der Anstoss für die Aktion kam von der KPÖ-Meidling – herzlichen Dank, Genossen und Genossinnen.

Eine Arbeitsgruppe, die eingerichtet wurde, bereitet die Manifestation vor. Diverse Details sind noch unklar – aber klar ist, dass dies ein zentrale Manifestation der ganzen Partei werden soll, klar ist, dass GenossInnen aus allen Teilen Österreichs zu dieser Manifestation eingeladen sind und dass Gen. aus ganz Östereich an diesem Tag nach Wien kommen werden.

Doch laßt mich ein paar inhaltliche Worte zum März 38 sagen: Schon in den späten 20er Jahren hat die KPÖ vor der Zerschlagung der Demokratie gewarnt, die schleichende und offene Faschisierung angeprangert.

Im März 1933 wurde von den Austrofaschisten – unter fadenscheinigen Argumenten – das Parlament ausgeschaltet. Die Sozialdemokratie spuckte zwar, wie immer, große Töne, doch einmal mehr wich die Parteiführung der SPÖ zurück.

Im Mai 1933 wurde die KPÖ verboten – doch die Partei hatte dies schon länger befürchtet, die Partei war vorbereitet. Die KommunistInnen arbeiteten in der Illegalität weiter.

Doch der Tiefpunkt der Entwicklung war noch lange nicht erreicht - im Februar 1934 provozierten Regierung und Heimwehren den Bürgerkrieg. Der bewaffnete Widerstand hatte aber keine Chance, da der Generalstreik ausblieb, da das Vertrauen der Mitglieder der Sozdemkratie nicht mehr vorhanden war, da die sozialdemokratische Parteiführung zu oft und zu lange zurückgewichen war. Polizei, Heimwehren und das Bundesheer legten Gemeindebauten mit Hilfe von Artellerie in Schutt und Asche. Mehr als 200 Angehörige des Schutzbundes wurden während der Kämpfe getötet. Führende Mitglieder des Schutzbundes wie Karl Münichreiter, Georg Weissel und der steirische Nationalratsabgeordnete Koloman Wallisch, wurden standrechtlich hingerichtet. Mehrere hundert gefangen genommene Schutzbündler wurden in Anhaltelagern inhaftiert.

Tausende Mitglieder der Sozdemokratie – für die der Widerspruch von Wort und Tat nicht mehr länger akzeptierbar war - traten nun der KPÖ bei. Und die KPÖ kämpfte in der Illegalität weiter. Und die Partei orientierte auf ein Bündnis aller Anti-Hitler-Kräfte, weil der Partei bewußt war, dass Hitler und seine Schergen noch brutaler und noch menschenverachtender agieren würden.

Doch der wirtschaftliche Ausverkauf an das deutsche Kapital und die Vernichtung des Parteiensystems hatte die antifaschistischen Widerstandskräfte schwer geschwächt – im März 1938 okkupierten die Nazi-Truppen Österreich - kampflos.

Die KPÖ hat die Bevölkerung aber noch in der Nacht des deutschen Einmarsches zum aktiven Widerstand aufgefordert. Im Aufruf heißt es u.a.: "Volk von Österreich! Wehre Dich, leiste Widerstand den fremden Eindringlingen und ihren Agenten. Schließt Euch zusammen, Katholiken und Sozialisten, Arbeiter und Bauern!" Hingewiesen wird auch darauf, dass es nicht nur um die Unabhängigkeit Österreichs geht: "Jedes Zurückweichen, jede Kapitulation vor den Kriegsbrandstiftern ermuntert den Hitlerfaschismus zu neuen Angriffen. Hitler will keinen Frieden, er lässt seine Bajonette marschieren. Hitler haßt die Front der friedlichen Völker, er will über die Völker herrschen."

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war die KPÖ die einzige politische Partei, die in organisierter Form gegen die NS-Dikatur kämpfte. Kommunistinnen und Kommunisten wirkten im Untergrund, sabotierten die Kriegsproduktion, halfen Verfolgten. Kommunisten kämpften in den allierten Armeen.

Mehr als zweitausend Mitglieder der KPÖ bezahlten den Kampf für ein freies, unabhängiges, demokratisches Österreich letztendlich mit Ihrem Leben – diesen mutigen Männern und Frauen werden wir im März unsere Referenz erweisen.

In diesem Sinne hoffe ich, dass dass Ihr Werbung macht für diese antifaschistische Gedenkfeier und ich hoffe, dass viele, viele der hier Anwesenden am 15. März nach Wien kommen.

Rede des Wiener Landessprechers, Didi Zach, am 34. Parteitag der KPÖ.