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Stimmgewitter Augustin am Volksstimmefest

  • Thursday, 23. August 2007 @ 13:01

Die Entwicklungsphasen des Augustin-Chors wurden in einer internen Chronologie so beschrieben: „Am Anfang stand die soziale Idee: Wiens erster Obdachlosenverein, ein Rädchen der Empowermentmaschine Augustin, rührte a capella die herzen solidarischer Menschen. In Phase 2 rührte er immer noch, doch aus den so genannten Opfern der Gesellschaft war das Stimmgewitter Augustin geworden, das sich einer selbst bewusst wurde, nicht mehr nach Mitleid heischte und aus dem Sozialen ins Kulturelle drängte. Diese Phase gilt als die Punk-Periode des Stimmgwitters, das die falschen Töne nach dem Punk-Motto ‚Wir machen das, was wir nicht können’ kultivierte. In Phase 3, in der sich der Chor heute befindet, vermischt sich ein Hauch von Professionalität (die Disziplin der wöchentlichen Probe, die Aneignung eines in seiner Bandbreite überraschenden Repertoirs, die gewonnene Souveränität in der Zusammenarbeit mit professionellen MusikerInnen) mit der Authentizität von Schicksalsgebeutelten. Das Resultat ist eine Performance und Bühnenpräsenz, die es erneut unmöglich macht, den Chor mit irgendeinem anderen österreichischem Klangkörper zu erreichen.“

Zu sehen und zu hören am Volksstimmefest am Samstag, 1. September, um 16.30 Uhr auf der European Left Bühne. Entsprechend der Vielfalt des Repertoires, das von Liedern der Sehnsucht bis Liedern des sozialen Protestes reicht (beides quer durch die Jahrzehnte), reden die StimmgewittlerInnen von der „Kitsch und Revo“-Phase; die zweite, aktuelle CD der Gruppe, die in Zusammenarbeit mit arrivierten KünstlerInnen entstanden ist, trägt diesen Titel.

Die aktuellen Mitglieder des Chors haben nach den vielen Auftritten und durch die vielen Begegnungen mit BerufsmusikerInnen – einen Einblick in den „Kulturbetrieb“ gewonnen, aus dem sie ohne Augustin wohl für ewig ausgeschlossen blieben.