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Stronach City in Rothneusiedl?

  • Monday, 7. May 2007 @ 11:50
Bezirkspolitik Langsam hebt sich der Nebel über das geplante "Stadtentwicklungsgebiet" in Rothneusiedl. Die FavoritnerInnen wissen: das Gebiet südlich der Rosiwalgasse, an der Himbergerstraße ist weder eine Gstätten, noch ein ehemaliges Industriegebiet, sondern landwirtschaftlich genutzte Fläche rund um den sogenannten Haschahof. Als solche ist sie Bestandteil des Grüngürtels im Süden Wiens und hunderte FavoritnerInnen bebauen dort kleine angemietete Felder. Eine Idylle, nur wenige Meter hinter der Liesing, die vor wenigen Jahren als Erholungsgebiet ausgestaltet wurde. Jahrelang behauptete die Wiener Stadtverwaltung, daß nur dort die Möglichkeit für den Bau des von Stronach dem Fußballklub Austria versprochenen neuen Stadion bestehe (Warum reicht eigentlich das Horrstadion am Laaerberg nicht aus? Man hat bisher nicht gehört, daß es regelmäßig überfüllt wäre).

Nun stellt sich aber immer deutlicher heraus, daß es eigentlich um ein großes Einkaufszentrum geht. Das Stadion ist nur ein Beiwerk. Sowohl für Herrn Stronach, der ein großes Shopping Center betreiben will, als auch für die Stadtverwaltung, die eine Konkurrenz zur Shopping City Süd innerhalb der Stadtgrenze haben will. Haben deshalb die FavoritnerInnen solange auf die seit 30 Jahren versprochene Verlängerung der U1 warten müssen?

Ein neues Einkaufszentrum am südlichen Ende Favoritens? Was geschieht dann mit der Fußgängerzone und der restlichen Nahversorgung? Ist nicht auch ein großes Einkaufszentrum im neuen Zentralbahnhof am Südtirolerplatz geplant? Ist es die Konkurrenz zur SCS wert, Favoriten und den Süden Wiens weiter auszudünnen, was natürlich geschehen wird. Wer nicht mobil ist kann sich ja Essen auf Rädern kommen lassen, denken offensichtlich einige "Planer" im Rathaus. Denken sie überhaupt?

Ein weiterer Gesichtspunkt fällt uns auf. Jahrelang wurde der Bau der neuen Autobahn-Südumfahrung von Vösendorf nach Schwechat mit dem Argument begründet, die überlastete Tangente könne nur so entlastet werden. Jetzt stellt sich heraus, daß sie als Zubringer für das neue Einkaufszentrum und das Stadion gedacht ist. Also mehr Verkehr im Süden statt weniger. So stellen wir uns Stadtplanung nicht vor. Während der öffentliche Verkehr, die U1, 30 Jahre warten kann, wird Stronachs Einkaufszentrum mit Piorität behandelt. Koste es was es wolle. Und da sind die sozialen Kosten, der Verlust an Lebensqualität noch gar nicht eingerechnet.