Willkommen bei KPÖ Wien Tuesday, 28. December 2021 @ 18:45

Grete Jost hat gezeigt, dass ein einzelner Mensch etwas bewirken kann

  • Monday, 19. February 2007 @ 11:18
„Rote Punkte“ dokumentiert die Rede der stellvertretenden Landessprecherin und Bezirksrätin der KPÖ in Wien 3, Susanne Empacher, bei der Grete Jost Gedenkveranstaltung 2007. Alljährlich gedenken wir der Widerstandskämpferin und Kommunistin Grete Jost und ihres mutigen Kampfes gegen Faschismus und Krieg. Ihres mutigen Kampfes für ein sozial gerechtes und demokratisches Österreich.

Ich möchte die Erinnerung nicht nur wach halten, sondern ihr politischen Raum geben, indem ich sie mit den heutigen Entwicklungen unserer Gesellschaft und dem Wissen darüber verknüpfe. Auch wir haben heute – 2007 – die Sehnsucht nach einer sozial gerechten, friedlichen und solidarischen Gesellschaft. „Eine andere Welt ist möglich“ wird an unterschiedlichen Orten proklamiert. Es gilt sich hiefür einzusetzen, bewusst und entschlossen. Grete Jost ist gerade deshalb ein Vorbild. Sie hat gezeigt, dass ein einzelner Mensch etwas bewirken kann. Sie hat sich entschlossen und bewusst eingesetzt für das andere.

2007 gibt es für uns viele Ansatzpunkte, uns in die Geschicke der Welt einzumischen. So gibt es in Europa aktuell leider Entwicklungen, die uns Sorge bereiten. Jüngst haben sich rechtextreme Gruppierungen zu einer Fraktion im Europäischen Parlament zusammengeschlossen. Sie haben damit eine politische Bühne, von der aus sie die Menschen mit ihren rechtsradikalen Ideen und Programmen erreichen können. Diese Fraktion trägt die Handschrift der Freiheitlichen Partei Österreichs, die in Österreich als demokratisch legitimiert betrachtet wird. Einer Partei, die beim letzten Wahlkampf plakatiert hat, Sozialstaat statt Zuwanderung und die unaufhörlich MigrantInnen die Schuld für den Sozialabbau zuschreibt. Rechtsradikale Gruppen haben scheinbar einen Aufschwung in Europa, man blicke nur nach Ungarn, Slowakei und Deutschland.... Es gelingt ihnen offensichtlich, überall dort, wo sich soziale Unsicherheit und Unzufriedenheit zeigt und wo bereits Entsolidarisierung gegriffen hat, Menschen dazu zu verführen in rechtsradikalen Ideen und Sprüchen ihre Hoffnung zu sehen.

Liebe Freundinnen und Freunde! Es ist daher ein Gebot der Stunde, dass wir dieser Entwicklung etwas entgegen setzen müssen. So wird es allerdings nicht genügen, entschieden gegen Rassismus und jeder Form von Hetze aufzutreten. Wir müssen eine Alternative zu den heutigen gesellschaftliche Entwicklungen aufzeigen und hinweisen, dass es andere Wege für die Lösung von Problemen gibt. Um allerdings Alternativen entwickeln zu können, ist es nötig überparteilich zusammenzuarbeiten. Das Grete Jost Komitee ist dafür ganz sicher ein gutes Beispiel, an dem wir anknüpfen können.

In diesem Sinne - Eine andere Welt ist möglich! Nie wieder Faschismus!