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Es liegt nicht an uns - oder doch?

  • Tuesday, 28. February 2006 @ 09:10
Frauen Wer kennt sie nicht, aus den Zeitschriften, aus dem Fernsehen – die Karrierefrau, die es geschafft hat, dazu zu gehören, zu den Top-VerdienerInnen. Frauen können das genauso wird uns da suggeriert, und unser Selbstwertgefühl rutscht in den Keller.

Manche haben sogar ein Kind oder auch mehrere, mit entsprechender Arbeitsteilung natürlich – nein, nicht mit dem meist ebenfalls karrieremäßig unterwegs seienden Mann, sondern mit einer von uns, die für wenig Lohn den Haushalt und die Kindererziehung schupft. In nicht wenigen Fällen ist es eine hoch qualifizierte Frau aus dem Osten. Die neue Siemens-Chefin Brigitte Ederer hat auf ihren Kinderwunsch verzichtet, der Preis von Frauen, die Karriere machen wollen, auch eine dieser Botschaften, die da so ankommen.

Versuchen Sie jetzt nur nicht aufzuzählen, welche Qualifikationen Ihnen dazu fehlen würden. Denn es ist nicht ausschlaggebend, ob Sie den entsprechenden Hochschulabschluss haben.

Eine Studie der Arbeiterkammer vom Oktober 2005 zeigt auf: „Frauen sind in den Führungsetagen österreichischer Unternehmen nur mit der Lupe zu finden: Nur 24 Frauen – das sind 2,9 Prozent – erreichten eine Spitzenposition in 22 der untersuchten 379 Unternehmen. Anders ausgedrückt: In 357 Unternehmen – das sind 94,2 Prozent – gibt es keine Top-Managerinnen.“

Wahrscheinlich kennen Sie – wie die große Mehrheit der Frauen – das Gefühl, sich Tag für Tag abzustrudeln, und trotzdem reichts vorn und hinten nicht? Die Löhne halten schon lange nicht mehr mit den Teuerungsraten mit. Immer mehr Frauen finden nur mehr in Teilzeitarbeit oder sogar nur in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen ihr Einkommen, das zum Auskommen zu wenig ist. Es liegt an uns, diese Politik zu wählen.

Wir haben durch unser aller Arbeit, insbesondere der vielen unbezahlten Frauenarbeit im Haushalt, bei der Kindererziehung oder in der Pflege, aber auch der viel zu gering bezahlten Frauenarbeit im Berufsleben heute einen vielfach größeren gesellschaftlichen Reichtum als noch vor 30 Jahren. Frauen haben das Recht, ihren Anteil daran zu fordern!

Stellen Sie sich nur einen Tag vor, an dem alle Frauen ihre Arbeit niederlegen!