Willkommen bei KPÖ Wien Tuesday, 28. December 2021 @ 18:40

Zum tele.ring Verkauf

  • Monday, 8. August 2005 @ 11:33
Österreich Anhand des geplante Verkaufs von tele.ring an den T-Mobile Konzern, bei dem hunderte Arbeitsplätze bedroht sind, lassen sich gleich mehrere gravierende Probleme des neoliberalen Kapitalismus aufzeigen: Instabilität und Prekarisierung, Ineffizienz und der Trend zur Monopolkonzernen.
  • Instabilität und Prekarisierung. Wenn ein Unternehmen mit einigen hundert MitarbeiterInnen so von einem Tag auf den anderen plötzlich vom System verschluckt wird und dabei ein Großteil der Arbeitsplätze vernichtet wird, dann stellt dies einen wesentlichen Instablilitätsfakor dar. Für die UnternehmerInnen sind die Pokerspiele eine Möglichkeit satte Profite einzustreifen, aber für die ArbeitnehmerInnen ein ständiges Damoklesschwert. Dies insbesondere in einer Zeit in der sämtliche sozialen Sicherungsysteme herunter gefahren und zerschlagen werden.
  • Ineffizienz. Wenn hunderte Arbeitsplätze plötzlich überflüssig waren, weil sich 2 Unternehmen vereinigen dann waren diese Arbeitsplätze auch schon zuvor überflüssig: Es wurden an vielen Stellen Arbeit doppelt verrichtet die bei einer Kooperation statt Konkurrenz nicht notwendig gewesen wäre. Die kapitalistische Konkurrenz zeigt sich damit als extrem ineffizient. Sie zwingt uns zu Arbeit die gar nicht notwendig wäre.
  • Trend zur Monopolkonzernen. Die Ineffizienz der Konkurrenz hat der Kapitalismus aber schon erkannt und tendiert damit zur Fusion und zu immer größeren Einheiten. Dem Gewinner im Monopoly winkt dann auch noch die Aussicht auf eine satte Monopolrente die wir als KonsumentInnen bezahlen müssen. Vorallem sind diese Konzerne aber auch noch ein demokratiepolitisches Problem: die Megakonzerne können Staaten mit ihrer wirtschaftlichen Macht erpressen, finanzieren Wahlkampagnen und leisten sich intensive Lobbytätigkeit.
Wie man/frau die Dinge auch betrachtet: Der Kapitalismus hat keine guten Seiten. Was tun? Welche Forderungen sind zu stellen?

  • Verkäufe von Unternehmen müssten von staatlicher Seite unter Kontrolle gestellt werden. Verkauft darf nur noch werden wenn dabei keine Arbeitsplätze verloren gehen. Notfalls müssen von den Unternehmen dann eben neue Arbeitsplätze geschaffen werden bevor verkauft werden darf. Sozialleistungen und Löhne dürfen dabei nicht gesenkt werden.
  • Die Wirtschaft muss zu mehr Kooperation statt Konkurrenz hin entwickelt werden. Siehe dazu z.b. auch die Forderungen des KP IT Folders. Diese beinhalten den Kampf gegen so genanntes "Geistiges Eigentum", einen Ausbau der Grundsicherung und eine massive Verkürzung der unfreien Arbeitszeit.
  • Mehr demokratische Kontrolle über Unternehmensentscheidungen und ein massiver Ausbau der Rechte der ArbeitnehmerInnen, hin zu einer echten ArbeitnehmerInnenselbstverwaltung.

Forderungen zu stellen ist die eine Sache. Hoffnung auf deren Erfüllung dürfen wir uns aber nur machen wenn wir auch darum Kämpfen. Wir brauchen daher eine breite Solidarität mit den betroffenen Menschen falls diese zu enstprechenden Kampfmaßnahmen und Streiks greifen wollen.