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Nachwuchsstaberl gesucht

  • Tuesday, 2. August 2005 @ 12:51
"Jugendreporter gesucht" heißt es auf einem poppigen Plakat, mit welchem eine Aktion der Kronen-Zeitung und der Stadt Wien angekündigt wird. Seltsam - wetterte die SPÖ doch im Europawahlkampf noch "Gegen das Europa der Konzerne".

Was damals schon ein leerer Slogan war, hinter der in der SP keine reale Politik stand, wird nun durch die Anbiederung der SPÖ an die Krone und damit den Mediaprint/KroKuWAZ Konzern offensichtlich.

Kein Problem ist der SPÖ, dass der KroKuWAZ Konzern und die Krone im speziellen für das unterentwickelte geistige Klima in Österreich hauptverantwortlich sind.

Wie weit rechts die Krone in ihrer politischen Ausrichtung ist, ist ja kein Geheimnis. Wolf Martin bezeichnet Augustin VerkäuferInnen als "lästig wie Läuse und Wanzen" und auf den Namen der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek reimte Wolf Martin "..Dreck". Der selbe Kroneautor füllt sein Kästchen auch zufällig an Hitlers Geburtstag des öfteren mit Glückwünschen, die dann doch jemand anders gelten. Auch vor einer Manipulation von Fotos wird nicht zurück geschreckt, wenn die Wahrheit gerade nicht ins Bild der Krone passt. Daneben werden dann beinahe täglich Artikel gebracht, die suggerieren, dass alle Menschen, die aus Afrika nach Österreich gekommen sind, "Drogendealern" wären, etc. etc..

So altbekannt und so traurig - aber was Macht die SP in diesem Spiel? Anstatt auf eine Zerschlagung des Mediamil-Komplexes hinzuarbeiten, biedert sich die Partei, offensichtlich unter Einfluss des "Konzernsprechers" der SPÖ, Josef Kalina, welcher früher bei der Kronenzeitung gearbeitet hat, politisch immer mehr an die rechte Kronelinie an. Beleg dafür sind z.b.: die Zustimmung zum "Asylgesetz" der FPÖVPZÖ, das Zwangsernährung vorsieht und Flüchtlinge wesentlicher Rechte beraubt. Eben in diese Linie passen die Aussagen von Cap, der sich eine breitflächige Videoüberwachung vorstellen kann, oder von Gusenbauer, der mit seinen neu entdeckten Vorbehalten gegen einen EU-Beitritt der Türkei ebenfalls auf die xenophobe Karte setzt.

Zur inhaltliche Anbiederung kommt jetzt, wie das "Jugendreporter" Projekt zeigt, auch eine direkte Zusammenarbeit. Zu erwarten ist, dass im Wahlkampf nicht unbeträchtliche finanzielle Mittel in Form von Werbeeinschaltungen zum Machtausbau des Mediamil-Komplexes beitragen werden.

Vergessen sollte auch nicht werden, dass es damals der, durch seine antisemitischen Äußerungen bekannte, Sozialdemokrat Franz Olah war, der in den 60ern mit Gewerkschaftsgeldern die Kronenzeitung und die FPÖ massiv gefördert hat.

So schließt sich ein Kreis und einmal mehr wird sichtbar, dass die SPÖ mit linker Politik schon lange nichts mehr zu tun hat.