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13. März 1938: Die Annexion Österreichs

  • Friday, 11. March 2005 @ 15:19
Veranstaltungen Wien (OTS) - "Ich bin stolz auf die antifaschistischen Taten
tausender KPÖ-Mitglieder", so KPÖ-Vorsitzender Walter Baier aus Anlass des Jahrestags der Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland. Die KPÖ hatte die Bevölkerung 1938 noch in der Nacht des deutschen Einmarsches zum aktiven Widerstand aufgefordert. Im Aufruf heißt es u.a.: "Volk von Österreich! Wehre Dich, leiste Widerstand den fremden Eindringlingen und ihren Agenten. Schließt Euch zusammen, Katholiken und Sozialisten, Arbeiter und Bauern!" Hingewiesen wird auch darauf,
dass es nicht nur um die Unabhängigkeit Österreichs geht: "Jedes Zurückweichen, jede Kapitulation vor den Kriegsbrandstifternermuntert den Hitlerfaschismus zu neuen Angriffen. Hitler will keinen Frieden, er lässt seine Bajonette marschieren. Hitler haßt die Front
der friedlichen Völker, er will über die Völker herrschen." Und in Anspielung auf die Rede von Bundeskanzler Schuschnigg, der trotz
kämpferischer Worte in der Vergangenheit nun erklärt hatte, dass "um keinen Preis, auch in ernster Stunde nicht, deutsches Blut" vergossen werden solle, heißt es: "Volk von Österreich! Wehre Dich! Mach die
Losung zur Tat: Rot-Weiß-Rot bis in den Tod!"

Weitgehend unbestritten ist heute, dass die KPÖ den Löwenanteil der Aktivistlnnen, aber auch der Opfer im Kampf gegen den Nationalsozialismus gestellt hat. In einer vom DÖW herausgegeben Dokumentation heisst es: "Von den mehr als zweitausend Verfahren der
Besonderen Senate des Oberlandesgerichtes Wien betreffen schätzungsweise mehr als achtzig Prozent der Verfahren gegen organisierte Widerstandskämpfer Kommunisten, desgleichen richtet sich der Großteil der erhaltenen Unterlagen der Volksgerichtshofverfahren
gegen kommunistische Funktionäre."

Baier verweist darauf, dass aufgrund des wirtschaftlichen Ausverkaufs an das deutsche Kapital und der Vernichtung des Parteiensystems - die KPÖ war schon 1933 verboten worden - die antifaschistischen Widerstandskräfte geschwächt waren. Zugleich hält Baier fest: "Vergessen werden wir nicht, dass viele Österreicher auch Täter waren, viele sich aktiv am Raubzug der "Arisierungen" beteiligten."

Baier fordert, dass "diese mutigen Männer und Frauen des antifaschistsichen Widerstands, die in vollem Bewußtsein um die tödlichen Konsequenzen ihres Tuns für ein freies, unabhängiges und
demokratisches Österreich kämpften, im Gedenkjahr 2005 endlich auch vom offiziellen Österreich entsprechend gewürdigt werden." Bezüglich
der KPÖ stellt Baier fest: "Uns österreichischen Kommunisten und Kommunistinnen bleibt der Kampf dieser Männer und Frauen weiterhin Verpflichtung, gegen Ausgrenzung, Neofaschismus und Rassismus aktiv zu sein."