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1-2-3 Ticket ist Klientelpolitik

  • Wednesday, 18. August 2021 @ 17:11
1.095€ für das "Klimaticket" statt bisher 1.944€ für die ÖBB Österreichcard und dazu den Stadtverkehr dabei. Wer bisher schon gerne Zug gefahren ist, kann sich damit über 1.000€ im Jahr sparen. Große Veränderungen in der Öffi-Nutzung wird das dagegen nicht bringen.

2020 kam eine Studie des VCÖ zu dem Ergebnis, dass auf allen untersuchten 580 Pendler-Strecken Öffis deutlich günstiger sind als der Pkw. Ersparnisse von mehreren tausend Euro beim Umstieg waren längst die Regel.

Preislich ist das Auto bereits jetzt nicht konkurrenzfähig. Das Problem: Takt, Anbindung und Praktikabilität entsprechen vielerorts nicht den Bedürfnissen an Mobilität. Dazu kommt: Öffi-Nutzung ist nur im Nahverkehr in den niedrigeren Einkommensschichten stark verbreitet, und gerade dort verfehlt das "Klimaticket" sein Ziel von 1€ pro Tag deutlich. Die oberösterreichweite Karte wird etwa fast das doppelte kosten - 695 Euro pro Jahr. Auch Salzburg und Tirol bleiben deutlich teurer.

Was bleibt über vom 1-2-3-Ticket: Viel Marketing, wenig soziale Gerechtigkeit, geringe Bedeutung für den Stopp der Klimakrise.

Für sozial gerechte Mobilität fordert die KPÖ Gratis-Öffis.

Für klimagerechte Mobilität braucht es einen erheblichen Ausbau der Infrastruktur, der nur durch vermögensbezogene Steuern finanzierbar ist.