Willkommen bei KPÖ Wien Tuesday, 28. December 2021 @ 18:47

Wiener Linien missbrauchen soziale Notwendigkeiten als Pressegag

  • Friday, 3. January 2014 @ 17:22
Mit dem Jahreswechsel gibt es bei den Wr. Linien eine Neuerung in Sachen Barrierefreiheit. Behinderte Menschen dürfen ab sofort eine Begleitperson im gesamten Netz der Wiener Linien und des Verkehrsverbunds Ost-Region (VOR) gratis mitnehmen.

Klingt sinnvoll und notwendig - Was nicht dazu gesagt wird ist, dass diese Regelung davor auch schon bestand und nichts neues ist. Diese Regelung gilt, sofern es im Behindertenpass einen Eintrag über die Notwendigkeit einer Begleitperson gibt.

In der Praxis ist es aber oft so, dass jene Personen die Menschen, die die Öffis nicht alleine benützen können, begleiten selbst eine Jahreskarte haben. Die als „Neu“ verkaufte Regelung ist daher praxisfremd und sinnlos. Realitätsbezogener und wesentlich dringender notwendig ist es, alltägliche Probleme ABSEITS BAULICHER BARIERREN bei der Benützung von Öffis zu beseitigen.

Die KPÖ Wien fordert die Wr. Linien auf, eine Lautsprecherdurchsage

„Wir bitten sie, Rollstuhlfahrern, Kinderwägen und gehbehinderten Menschen, die Benützung der Aufzüge zu ermöglichen!"

in den Stationsbereichen der Öffentlichen Verkehrsmittel zu schalten.

Die Piktogramme, die Menschen, die nicht auf die Benützung des Lifts angewiesen sind, darauf hinweisen, Lifte primär jenen zur Verfügung zu stellen, die ihn benötigen, werden in der Praxis sehr oft ignoriert. Und der Sinn des Türstoppers in Aufzügen ist vielen Menschen leider nicht geläufig

Ausreden wie: "i hobs eilig", "wortns am nextn, das geht si nimma aus", "imma di krüppel, i hobs a mit die knia" gepaart mit Rücksichtslosigkeit zwingen Menschen mit Rollstühlen, Kinderwägen, Alte und Gehbehinderte Menschen an manchen U Bahn Stationen oft zu Wartezeiten von 20 Minuten und mehr.

Die Wr. Linien haben die Möglichkeit, derartige Probleme zu lösen. Es kommt nur auf das wollen an.

Steve Wetschka
Behindertenaktivist KPÖ Wien