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Waldhäusls Schande! Unser aller Schande?!

  • Friday, 30. November 2018 @ 14:38
Antifaschismus Die Empörung über das „FPÖ-Lager“ für unbegleitete minderjährige Schutzsuchende in Drasenhofen (NÖ) wird endlich laut.

Hinter Zaun und Stacheldraht und bewacht von privatem(!) Sicherheitspersonal werden angeblich „auffällige“ jugendliche Asylwerber ohne Familienangehörige festgehalten.

„Ausgang“ gibt es bei vorheriger Anmeldung täglich von 10 bis 11 Uhr - nur in Begleitung eines Securities. Ansonsten sind die jungen Burschen, die für keine Straftat verurteilt wurden, ohne Betreuung, ohne Möglichkeit zum Schulbesuch und ohne Beschäftigung. WEGGESPERRT.

Schlimme Erinnerungen an vergangene, finstere Zeiten (den Austro- und Nazi-Faschismus) drängen sich dabei - vollkommen zu Recht - sofort auf. Internierung unschuldiger Menschen - im Jahr 2018 - in Österreich!

Radio Ö1 war vor Ort, als zwei Flüchtlingshelfer ihre Schützlinge besucht haben.[*]

FPÖ Landesrat Waldhäusl zeigt im Interview seine „ganz eigene“ Sicht der Dinge: Drasenhofen sei ein „Quartier wie jedes andere“ - mit einer Hausordnung, wie es sie in jedem Wohnheim gäbe und wie sie jeder, der in einem Schüler- oder Studentenwohnheim untergebracht war, kenne.

Die Jugendlichen wären „notorische Unruhestifter“, die im Übrigen zu ihrem eigenen Schutz in dem Lager untergebracht seien, denn nicht jeder in der Umgebung sei ihnen wohlgesonnen.

Also sind sie gar nicht eingesperrt, sondern potentiell „böse Menschen“ (ohne Staatsbürgerschaft - fragt sich nur wann der nächste Schritt gesetzt wird) werden ausgesperrt. FPÖ-Sprech vom Feinsten, vom Übelsten. So wie auch Waldhäusls Empfehlung an Kritiker, jeder könne sich gerne „2,3 mit nach Hause nehmen … kann sie pflegen und hegen.“

Das Unwort des Jahres „Schweigen“ fehlt auch hier nicht - Bundeskanzler Kurz schweigt.

Wie viele Rechte mit diesem Lager gebrochen werden, damit werden sich die Gerichte auseinandersetzen - der Druck seitens der Zivilbevölkerung auf die verantwortliche Landeshauptfrau und den Bundeskanzler muss inzwischen schnellstens größer werden, um diese „Schande für Österreich“, wie es der ÖVP-Bürgermeister von Drasenhofen nennt, möglichst schnell zu beseitigen.

[*]https://oe1.orf.at/player/20181130/53...-67TdI0Kqo