Wednesday, 9. March 2016 @ 18:07
Nochmals schreiend wird derselbe Sachverhalt am eigentlichen Cover präsentiert (siehe Foto 2) - da wird jedoch relativiert. Aus dem Ausländer wurde jetzt ein "Vielleicht-Ausländer" ("Täter soll Ausländer sein").*
Im Bericht auf Seite 12 wird der Sachverhalt (sexuelle Belästigung) geschildert - dort heißt es dann, beim Verdächtigen soll "es sich um einen südländisch aussehenden Mann handeln", der "kurzes graues, lockiges Haar, braune Lippen und ein Oberlippenbart" habe. "Südländisch aussehende Männer" mit österreichischen Wurzeln soll es ja bekanntlich auch geben, aber ignorieren wird dies mal an dieser Stelle.
Vorweg, damit keine Missverständnisse entstehen, sei klargestellt: Jede einzelne sexuelle Belästigung, jede (sexuelle) Gewalttat und jede versuchte sowie stattgefundene Vergewaltigung ist ein sexueller Übergriff zu viel!!! Zu fragen ist, warum Österreich, Heute, die Kronen-Zeitung und andere Medien nicht tagtäglich mit folgender schreiender Aufmachung am Cover erscheinen:
Übrigens: Bis Ende April 2004 war die Vergewaltigung in der Ehe in Österreich oder einer außerehelichen Lebensgemeinschaft in bestimmten Fällen nur auf Antrag des Opfers zu verfolgen - so viel zu "unseren" Werten.
* Und noch was: Wird jetzt allen Ausländern (inkl. Touristen) die Einreise in unser schönes Land verweigert, da ....?? Und was passiert mit den "Nicht-österreichischen Reisepass-BesitzerInnen" (= Ausländer), die schon im Lande sind - werden auch die deutschen Studierenden ausgewiesen oder nur die "südländisch" Aussehenden? Und auf noch ein Problem sei verwiesen - was soll mit den "südländisch Aussehenden" Österreichern passieren und wohin werden wir diese Menschen abschieben?
Didi Zach (Landessprecher der KPÖ-Wien)
Ps.: Was wir alle gegen die Hetze des Boulevards tun können: Anrufen und beschweren und LeserInnenbriefe schreiben. Von der Politik fordern, dass öffentliche Stellen keine Inserate in diesen Schundblättern schalten. Von Parteien, die laut ihrem Programm für Demokratie einstehen, fordern, dass keine bezahlten Inserate mehr in solchen Blättern publiziert werden.