„Die Postgewerkschaft muss sich ausschließlich an den Interessen ihrer
Mitglieder orientieren“, fordert Robert Hobek, Postsprecher der Fraktion
Gewerkschaftlicher Linksblock im ÖGB (GLB). Einerseits wurde am 13. Mai in
Wien für faire und damit höhere Löhne demonstriert, Robert Wurm von der
Postgewerkschaft sprach sich dort gegen Lohndumping aus. Andererseits hat
die sozialdemokratisch dominierte Führung der Postgewerkschaft sofort alle
Protestmaßnahmen gegen mögliche Auslagerungen im Zustellbereich abgeblasen,
um einen eigenen – natürlich erheblich schlechteren – Kollektivvertrag für
NeueinsteigerInnen mit dem Unternehmen auszuverhandeln. Deren Löhne und Arbeitsbedingungen sind der Gewerkschaftsführung um deren
Vorsitzenden Gerhard Fritz offenbar egal, der vermutlich nicht mehr weiß,
wie niedrig die Löhne jetzt schon im Zustellbereich sind. Ein neuer
Kollektivvertrag mit noch niedrigeren Löhnen bedeutet, dass neue
ZustellerInnen mit ihrem Einkommen kein Auskommen mehr haben und in der
Armutsfalle landen.
Robert Hobek, GLB-Arbeiterkammerrat in Wien, ist nicht freigestellter
Zusteller und kennt daher die Probleme aus eigener Praxis. Als Stimme aus
dem Betrieb in der AK-Vollversammlung wird er dort auch dafür kämpfen, dass
u.a. Post und Bahn im öffentlichen Eigentum bleiben und
verfassungsrechtlich geschützt werden. Auslagerungen an Private, schlechtere
Löhne und Arbeitsbedingungen für „NeueinsteigerInnen“, lehnt er entschieden
ab.
Hobek bedankt sich bei den über 2.200 Wählerinnen und Wählern, die den GLB
gewählt haben, und wird als Stimme aus dem Betrieb ausschließlich die
Interessen der ArbeiterInnen, Angestellten und Erwerbsarbeitslosen in der
Wiener AK vertreten.